Herr Derleth konnte sich u. a. für Maßnahmen zum Ackerwildkrautschutz begeistern lassen. Ein Ackerrandstreifen, auf dem mit reduzierter Saatstärke gesät und auf die mechanische Beikrautregulierung sowie auf Düngung verzichtet wird, möchte er mit der nächsten Getreideaussaat anlegen. Von dieser Maßnahme profitieren viele Ackerwildkräuter. Auch einen verspäteten Stoppelumbruch möchte er an den Stellen, wo die seltenen und bedrohten Arten vorkommen durchführen. Dadurch können Arten wie der Acker-Ritterporn in Ruhe die Samenreife erlangen und aussamen. Wie er das späte Mähen der Feldraine und das Abfahren des Schnittguts – wodurch Ackerwildkräuter gefördert und Gräser geschwächt werden – künftig am besten bewerkstelligen kann, darüber rattert es noch bei ihm im Kopf, berichtet Derleth im Nachgang.
Um möglichst viele Landwirte zu erreichen gab es vor kurzem auf dem Schwalbenhof in Wülfershausen noch eine offene Veranstaltung mit Frau Bühler zum gleichen Thema, an der rund 20 Interessierte teilnahmen. Biologisch wirtschaftende Betriebe haben eine großes Potential seltene und gefährdete Ackerwildkräutern zu schützen, daher läuft seit Ende 2017 ein Praxisprojekt der Biobauern Naturschutz GmbH. Das Projekt "Ackerwildkräuter erhalten und fördern mit Biobetrieben in Bayern" hat zum Ziel, gemeinsam mit Landwirten Ansätze und Maßnahmen im Bereich Ackerwildkrautschutz zu erarbeiten und umzusetzen. Hierfür wurden im Jahr 2018 drei Ackerschläge von Karl-Heinrich Weber kartiert, auf denen um die 45 verschiedene Arten gefunden werden konnten. U.a. wurden auch selten gewordene Arten gefunden wie der Acker-Rittersporn, der Acker-Steinsame und der Acker-Hahnenfuß, welche mittlerweile in Bayern auf der Roten Liste stehen. Nachdem verschiedene Ackerwildkräuter direkt am Feld begutachtet werden konnten, stellte Anna Bühler anhand verschiedener Maßnahmen vor, wie sich die Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen steigern lässt und wie die Maßnahmen sich in den Betriebsablauf integrieren lassen.