Ein Interview mit dem Autor der Studie, Prof. Hülsbergen finden Sie auf oekolandbau.de: https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/umwelt/klima/klimakrise-und-landwirtschaft/wir-muessen-die-vorhandene-flaeche-besser-nutzen
Ökolandbau: halber Energieeinsatz
Laut der Studie der TU München halbieren sich nicht nur die flächenbezogenen Treibhausgasemissionen im ökologischen Pflanzenbau. Durch den Verzicht auf Mineraldüngerstickstoff und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel benötigt der Ökolandbau auch gerade einmal die Hälfte des Energieeinsatzes im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft. Dadurch ergeben sich geringere CO2-Emissionen und eine deutlich verminderte Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.
Prof. Dr. Hülsbergen sprach im Rahmen der Präsentation der Studie auch von den produktbezogenen Umweltkosten: Die innerhalb der Studie angestellten Berechnungen zeigen, dass auch das fertige Bio-Lebensmittelprodukt hinsichtlich Energieeinsatz und Treibhausgasemissionen im Vergleich zum konventionell erzeugten Produkt um ca. 20 % günstiger abschneidet.
Empfehlung für den schnellen Bio-Ausbau
Die Studie zu „Umwelt- und Klimawirkungen des ökologischen Landbaus“ wurde an der TU München am Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme unter der Leitung von Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen erstellt. Die Studie basiert auf Untersuchungsergebnissen im deutschlandweiten Netzwerk von Pilotbetrieben und Ergebnissen aus Dauerfeldexperimenten. Untersucht wurden der Stickstoffkreislauf und die Stickstoffemissionen, die Energiebilanz und Energieeffizienz, die Humusbilanz und Bodenkohlenstoffbindung, die Treibhausgasbilanz und Klimawirkungen. Die Treibhausgas- und Stickstoffemissionen wurden mit mittleren Umweltkosten bewertet und so eine Kostendifferenz zum konventionellen Landbau berechnet.
Fazit der Studie: „Je schneller die Umstellung auf ökologischen Landbau erfolgt und je größer die Öko-Anbaufläche ist, umso größer ist die Umweltentlastung und Kosteneinsparung für die Gesellschaft“.