Viel Interesse fand die Fachveranstaltung zu Giftpflanzen im Grünland, die von der Öko-Modellregion Obermain-Jura für Landwirte jeder Bewirtschaftungsweise ausgerichtet wurde. In der Umweltstation Obermain-Jura in Weismain kamen neben Biolandwirten auch konventionell wirtschaftende Kollegen und Kolleginnen zusammen, um mehr über die Gefahren und die Reduzierung besonders kritischer Giftpflanzen zu erfahren, die sich seit Zunahme der Sommertrockenheit vermehrt in den Grünlandbeständen unserer Region finden.
Besonders problematisch wegen ihrer hohen Giftigkeit für Weidetiere und vor allem auch im Heu sind die Herbstzeitlose und Geißkräuter wie das Jakobskreuzkraut. Beide Giftpflanzen sind zwar aus naturschutzfachlicher Sicht wertvoll, aber wenn Tiere vom Grünland ernährt werden sollen, leider schon ab geringen Pflanzenzahlen ein Problem. Zum Glück konnte Bioland-Berater Simon Wiblishauser sehr fachkundig darstellen, was für Möglichkeiten zur Regulierung dieser Giftpflanzen durch Kulturmaßnahmen oder direkten Eingriff bestehen. Wegen der ausdauernden Pflanzen und großem Samenpotential sind alle Maßnahmen über mehrere Jahre durchzuführen. Da auch für nicht-Biobetriebe sowieso wenig Möglichkeiten einer chemischen Bekämpfung bestehen und einige Betriebe an Naturschutzprogrammen teilnehmen, wurden gemeinsame Interessenslagen der Betriebe deutlich. Vor allem die Wahl des Schnittzeitpunkts kann Einfluss auf die Giftpflanzen und Artenzusammensetzung im Grünland nehmen, weshalb bei Grünland in Naturschutzprogrammen bei den Regulierungsmaßnahmen immer eine Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde wichtig ist.