Zum Inhalt springen

Austausch mit BBV Oberfranken

oberfränkische ÖMRs trafen sich beim BBV zu aktuelle Themen

Projektmanager und Fachberater im Gespräch beim BBV Oberfranken
Austauschrunde BBV-ÖMR Oberfranken
© Torsten Gunselmann, BBV Oberfranken

Die jährliche Austauschrunde hat sich in Oberfranken mittlerweile etabiert und heuer wohnte auch BBV-Direktor Dr. Wilhelm Böhmer dem Kreis bei. Neben der Schilderung der Öko-Modellregionen zu aktuellen Projekten für Ökobetriebe waren Regionalität und der Sachstand zur Weidepflicht Kernthemen. 

Daniela Gehler vom BBV aus München, die außer der Geschäftsführung für den BBV-Fachausschuss Ökolandbau nun auch das Referat Regionalität und Direktvermarktung verantwortet, informierte über das im Jahr 2023 begonnene Konzept der Regionalbotschafterinnen und -botschafter beim BBV. Die nominierten ehrenamtlichen Vertreter werden in den Kreisverbänden für eine stärkere Gewichtung von Regionalität sorgen. Im Fokus steht dabei, Bürgermeister und Landräte für regionale Lebensmittel zu sensibilisieren und Küchenverantwortliche in Gastronomie und Kantinen auf den Einsatz von regionalen Lebensmitteln anzusprechen. Dabei wird kein Unterschied zwischen konventioneller oder ökologischer Herkunft der regionalen Lebenmittel gemacht. 

Zum Stand der Dinge bei der Umsetzung der Weidepflicht in Öko-Betrieben schilderte AELF-Berater Görl die amtliche Sicht. Naturlandberater Jonas Wicklein und Biolandberaterin Ulrike Koch berichteten aus der Umsetzung in der Praxis. Da in Bayern praktisch kein Milchviehbetrieb mehr ohne Verbandszugehörigkeit eine Molkerei findet, sind die Öko-Milchviehbetriebe über die Verbandsberatung gut mit betriebsindividuellen Angeboten zur Hilfestellung und Beratung versorgt. Auf Grund der oft schwierigen Ortslagen der Betriebe ist eine intensive, individuelle Beratung in vielen Fällen nötig. Die Kontrollstellen verlangen ab diesem Jahr mindestens ein Weidekonzept bei Betrieben, die noch nicht täglich austreiben können. Bei einer Umfrage der LVÖ im Jahr 2021 gab es beispielsweise noch 140 Bioland-Milchviehbetriebe in Bayern, die noch Probleme in der Umsetzung sahen. Mittlerweile ist davon nur noch eine einstellige Zahl Betriebe verblieben, für die es womöglich keine Lösung (außer Weidemelkstand) geben wird. In Nordbayern fehlt vielen Betrieben das traditionelle know-how zur Weidehaltung, das nun erst aufgebaut werden muss. Selbst eine Einsaat von Ackerland muss nicht mit wirtschaftlichen Nachteilen verbunden sein, wenn das spezifische Weide- und Futtermanagement etabiert wird, das eine optimale Nutzung des Aufwuchses ermöglicht. Ein Weidekonzept ist auch mit der Beweidung von Ackerland (Kleegrass) möglich. Die Anbauverbände bieten auch Seminare zu Weidehaltung, Zaunbau und Angewöhnungsweiden an.

Die meisten Betriebe, die sich noch mit einem vollumfänglichen Weidekonzept schwertun, haben noch keine Lösung für den Weidezugang von Kälbern. Hier ist noch die endgültige Rückmeldung der EU zum Papier abzuwarten, dass die Bundesregierung gemäß der Ausarbeitung der LÖK (Landerarbeitsgemeinschaft der öko-Kontrollbehördern) eingereicht hat. Es folgt größtenteils der Regelung, die in Österreich bereits bewilligt und umgesetzt wurde.

Nächste Nachricht