Erfolgreiche Projekte werden fortgesetzt
Pius Schmelzer vom Amt für ländliche Entwicklung Oberfranken brachte den Förderbescheid selbst im Lichtenfelser Landratsamt vorbei. Michael Stromer von der landkreiseigenen Umweltstation, die als Träger des Projektes fungiert, ist dankbar, dass damit die erfolgreichen Projekte der Öko-Modellregion auch mit entsprechender personeller Ausstattung weitergeführt werden können. Dazu gehören beispielsweise die Förderung von Bio-Rindfleisch und die Vermarktung von Mostobst. Projektmanager Stefan Janssen nannte dazu auch einige Details und gab einen Ausblick, was in den kommenden Jahren noch erreicht werden soll. Durch die Bio-Zertifizierung von Streuobst könne beispielsweise ein höherer Preis erzielt werden. Dadurch werde die Pflege von Obstbäumen attraktiver. Mittlerweile seien 38 Teilnehmer mit ca. 1.300 Bäumen dem Projekt beigetreten sind. Der Saft ist seit dem Sommer unter der Marke „Main Jura Bio Apfelsaft“ in Supermärkten und Bio-Hofläden der Region zu finden. Im kommenden Jahr sollen drei Sorten Apfelschorle folgen. Ein Projekt zur besonders tiergerechten Schlachtung ermöglicht seit diesem Jahr Rinderhaltern der Region, ihre Tiere ohne Transporte im Herkunftsbetrieb zu schlachten und im nahegelegenen Hofschlachthaus in Eggenbach zerlegen zu lassen. So können durch die streßfreie Schlachtung Rindfleischpakete mit besonderer Fleischqualität angeboten werden. Für keine Bio-Höfe im Landkreis wurde außerdem ein Projekt zum Kümmelanbau voran gebracht. Nach schonender Ernte und aufwändiger Reinigung kann nun Kümmel in Kleinportionen sowie für einen Bio-Bäcker im Bamberger Land angeboten werden.
Kleinprojektförderung ermöglicht
Durch die Gründung der Öko-Modellregion vor fünf Jahren konnten bisher 27 Kleinprojekte in der regionalen Lebensmittelerzeugung und -verarbeitung direkt unterstützt werden. Dabei haben nicht nur ökologisch, sondern auch konventionell wirtschaftende Betriebe profitiert. Das zeigt sich an der Unterstützung für die Schlachtmöglichkeit im Herkunftsbetrieb oder bei der Förderung für einen Regionalladen in Ebensfeld. Mit Zuschüssen zwischen 500 und maximal 10.000 € wurden Betriebe im Bereich der Gemüseerzeugung und –Lagerung oder in der Verarbeitung Ihrer Felderzeugnisse zu Nudeln oder Flocken unterstützt. Auch die Direktvermarktung von Rindfleisch konnte bei verschiedenen Bio-Betrieben durch Fördersummen für Verarbeitungs-, Kühl- oder Verkaufsräume unterstützt werden. So wird indirekt auch der Erhalt unserer regionaltypischen Landschaft durch Weidehaltung mit ihren positiven Wirkungen auf die Insektenvielfalt und CO2-bindende Humusbildung gefördert.
Weitere Arbeit für regionale Lebensmittelversorgung
Seit der Gründung im Dezember 2019 bemüht sich die Öko-Modellregion um eine Verbesserung der Versorgung mit frischen Bio-Gemüse aus der Region. Daraus sind bereits vor Jahren zwei Initiativen entstanden, die sich als selbständige „solidarische Landwirtschaften“ in Lichtenfels und Schesslitz gegründet haben. Für die kommenden Jahre hat man sich zum Ziel gesetzt, Bio-Gärtnereien und Großküchen stärker miteinander zu vernetzen, um tragfähige Lieferbeziehungen zu etablieren. Ein weiteres neues Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Nachbarregion Bamberger Land die Erzeugung und Vermarktung von Bio-Speiseleguminosen sein. Durch die Veränderungen des Klimawandels werden in unserer Region auch Kulturen wie Kichererbsen für den Anbau interessant. In Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Lichtenfels sollen außerdem die Beweidungsprojekte im Landkreis, z.B. am Staffelberg, mit einer besseren Vermarktung des dort erzeugten Schaf- und Rindfleischs gefördert werden.
Ansprechpartner der Öko-Modellregion Obermain-Jura ist Projektmanager Stefan Janssen. Für Rückfragen zu den Projekten ist das Projektmanagement zu erreichen über Tel: 09571 18- 3470 oder Stefan.Janssen@Landkreis-Lichtenfels.de. Weitere Informatioen sind zu finden auf der Internetseite oekomodellregionen.bayern/obermain-jura .