Veranstalter waren das Bündnis nachhaltiges Friedberg sowie die Ökomodellregionen Paartal, Stadt.Land.Augsburg und das Divano. Regina Roland und Uli Deuter stellten die Arbeit der Ökomodellregoinen vor. Linda Kaindl tat dies für das Bündnnis nachhaltiges Friedberg und moderierte die Veranstaltung und die ausgiebige Diskussion.
Seit etwa 25 Millionen Jahren hätten die wilden Vorfahren von Rind und Schaf den Lebenszusammenhang der Erde geprägt, schilderte Ulrich Mück. Humus und fruchtbarer Boden sei durch sie aufgebaut und der Boden des Dauergrünlands zum größten Kohlenstoffspeicher der Erdoberfläche gemacht geworden. Die sichere Ernährungsbasis mit Fleisch und Milch dieser Tiere, sei wesentlich für die Seßhaftwerdung der Menschen in Mitteleuropa. Die Menschen waren Hirten und Tierhalter. Er machte dies deutlich an der christilchen Bildsprache der Bibel, der Geburt Jesu im Stall sowie anderen Beispielen. Seit Ende des 19.Jahrhunderts hätte sich die Bedeutung der Weidetiere jedoch immer mehr verringert. Mineraldünger machte Landwirtschaft ohne Tiere und deren Dünger möglich.
Seit 1960 war Schweinefleisch und Geflügelfleisch gefragt, Rindfleisch nicht. Sein Verzehr nahm um 48% ab. Viel Dauergrünland sei umgebrochen und zu Acker gemacht worden. Mück erläuterte wissenschaftlich, warum dies klimaschädlich ist. Ackerfrüchte trügen insofern eine Klimaschuld, Dauergrünland nicht.
Die deutschen Rinder seien zudem fälschlich in eine Klimadiskussion geraten. Für eine nachhaltige Ernährung und Ernährungssicherheit sei ihre Fähigkeit der Erzeugung von Milch und Fleisch aus nichtessbarem Gras jedoch unentbehrlich, erklärte der Experte für Ernährungsökologie. Weidetiere seien Klimaschützer und förderten die Biodiversität. Über 70 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen der Erde seien Dauergrünland, das nur mit Ihnen zur Ernährung genutzt werden kann. Schweine und Geflügel dagegen werden mit essbaren Ackerfrüchten gefüttert und seien Lebensmittelverschwender.
Mück plädierte für die Unterstützung von regionaler, nachhaltig erzeugter und artgerechter Weidehaltung durch:
- Verzehr von regionalem Rindfleisch von Weidetieren, zu erwerben bspw. in Körners Hofladen
- Verzehr von Bio-Rindfleisch des Bruder-Ox- Projektes, zu erwerben bei der Bio-Metzgerei Kaindl
- Information über weitere regionale Einkaufsmöglichkeiten bei den Ökomodellregionen
Zwischen den Vortragsabschnitten konnten Häppchen mit Weiderindfleisch der Metzgerei Körner verkostet werden. Landwirt Martin Augustin schilderte die Haltung seiner Weidetiere vor den Toren der Stadt. Bio-Metzger Kaindl erläuterte sein Angebot von Bio-Rindfleisch aus artgerechter Weidetierhaltung im Rahmen des BruderOx-Projektes der Ökomodellregion Paartal.