Michael Eckert kaufte gemeinsam mit seiner Frau Susann das kleine Anwesen in Wimberg und errichtete auf der alten Hofstelle ein Bauernhaus aus natürlichen Baustoffen. Gemeinsam führen sie eine Imkerei mit 30 Bienenstöcken. Aus diesem Grund bauten sie im Bauernhaus einen lebensmittelrechtlich zugelassenen Verarbeitungsraum zum Schleudern des Honigs. Weil Michael Eckert auch Jäger ist und sein Wild und die von ihm gehaltenen Tiere vor Ort zerlegen möchte, rüstete er den Raum zum EU-zertifizierten Schlacht- und Zerlegeraum um. Natürlich braucht es eine saubere Trennung von Fleisch- und Honigverarbeitung, erklärte Michael Eckert, als er den interessierten Teilnehmenden seine Verarbeitungsräume zeigte. In enger Abstimmung mit dem Veterinäramt im Landkreis Passau konnte der Unternehmer die verschiedenen Anforderungen sinnvoll unter einen Hut bringen. Seit diesem Jahr befindet sich die Imkerei in Umstellung auf ökologische Wirtschaftsweise. Das Imkerpaar entschied sich für den Verband Bioland, da sie die Regeln des Verbands in Bezug auf ihre Bienenhaltung am passendsten empfanden. In den nächsten Monaten möchten die Imker ihren Betrieb um weitere Bienenvölker erweitern.
Nach der Besichtigung bei den Eckerts übernahm Johannes Gierl die Gruppe und begleitete sie zu seinem benachbarten Bio-Milchviehbetrieb. Im Innenhof, neben dem historischen Bauernhaus, erzählte Johannes Gierl über seinen Werdegang als Landwirt und die Geschichte des familiengeführten Bauernhofs. Für seine 35 Milchkühe mit Nachzucht bewirtschaftet er mit seiner Frau Eliana und seinen Eltern Hans und Uschi circa 70 Hektar im Vollerwerb. Zwei Drittel der landwirtschaftlichen Flächen sind Grünland, ein Drittel Ackerland. Wie viele Biobetriebe arbeitet Johannes Gierl mit einer weiten und vielfältigen Fruchtfolge bestehend aus Mais, Gerste, Triticale, einem Gemenge aus Hafer, Ackerbohnen und Erbsen sowie Kleegras. Immer wieder probiert er auf kleinen Schlägen neue Feldfrüchte aus, wie zum Beispiel Soja, Hanf oder weiße Lupine. Nicht immer gehen alle Versuche gut aus, so der Biobauer, aber dieses Jahr hat er Glück mit dem Anbau der Lupine.
Eine Besonderheit des Betriebs ist die Größe der Weide. Die Rinder haben 15 Hektar Wiese für den täglichen Weidegang zur Verfügung. In der Weidesaison verbringen die Tiere hier Tag und Nacht. Nur zu den Melkzeiten erscheinen sie am Weidezaun, der sich auf der dem Stall gegenüberliegenden Straßenseite befindet. Täglich treibt Gierl seine Tiere zweimal über die kleine Gemeindestraße. Das ist eine Herausforderung, wenn auch die Tiere absolut diszipliniert die Straße überqueren. Gern hätte Johannes Gierl ein Hinweisschild angebracht, um die Autofahrer auf die mögliche Gefahr hinzuweisen. Bisher hatte er jedoch noch keinen Erfolg bei der Beantragung.
Nach einem Rundgang über den Bio-Milchviehbetrieb kamen die Teilnehmenden in den Genuss einer herzhaften Brotzeit, die Familie Gierl und Susann Eckert liebevoll vorbereitet hatten. Für die Biobauern in der Region ist der Stammtisch in den letzten Jahren zu einem wertvollen Element des Austauschs zwischen Berufskollegen geworden. „Wir finden es super, dass wir über den Biobauern-Stammtisch regelmäßig zusammenkommen“ sind sich die Biobauern einig.