Der Betrieb wurde von Christines Eltern schon vor vielen Jahren an einen benachbarten Bio-Landwirt verpachtet. Somit wurde der Grundstein für eine nachhaltige Bewirtschaftung gelegt. Nach der Übergabe in 2009 spielte Christine zusammen mit ihrem Mann Georg mit dem Gedanken, den Betrieb wieder zu aktivieren. Jedenfalls stand fest, dass diese Idee nur im Rahmen der biologischen Landwirtschaft umgesetzt werden würde. Nach reichhaltiger Überlegung entschieden sich die beiden letztendlich dafür, den Betrieb wieder zum Leben zu erwecken und führten eine Legehennenhaltung ein. Dieses Vorhaben wurde auch vom vorherigen Pächter der Flächen großzügig unterstützt.
Einem nicht mehr benötigten Milchviehstall wurde mit viel Leidenschaft und Eigenleistung neues Leben eingeflößt und zu einem modernen Innenleben für die Legehennenhaltung verholfen. Seit 2012 werden im Nebenerwerb rund 2000 Legehennen nach „Biohennen-Richtlinien“, mit viel Platz im Stall, einem Wintergarten und Zugang zum Grünland gehalten. Familie Steckermeier hat damit nicht nur das Gesamtbild ihres Hofes erhalten und sondern auch das Altgebäude wieder mit Leben gefüllt. Im Auslauf können sich die Hühner im Schatten und Schutz der zahlreichen Apfel- u. Birnbäume austoben. Die Tiere finden dort nicht nur das ein oder andere Korn sondern im Herbst auch einen reich gedeckten Tisch mit Fallobst.
In der Öko-Zucht wird schon lange nach sinnvollen Alternativen zu Legehybriden geforscht, da deren männliche Nachkommen kaum Fleisch ansetzen und für die Mast somit untauglich sind. Schon seit vielen Jahren züchtet die ÖTZ (Ökologische Tierzucht mbH) erfolgreich Geflügel, wobei die weiblichen Tiere eine rentable Anzahl an Eiern legen und die männlichen Tiere der gleichen Rasse beachtlich Fleisch ansetzen. Durch Kreuzung von drei "alten" Hühnerrassen entstand die Rasse „Coffee und Cream“. Auf dem Betrieb der Familie Steckermeier wird mittlerweile die 3. Herde in Folge dieser Rasse gehalten. Christine und Georg sind sehr begeistert von diesen unkomplizierten, zutraulichen und robusten Tieren.
Die Eier werden über die Biohennen AG vermarktet, ein Teil aber auch direkt über den eigenen Hofladen der Familie. Der Preis pro Ei ist verständlicherweise etwas höher, als man es aus dem Supermarkt gewohnt ist, da die Tiere weniger Eier legen, als Legehybriden und gemessen pro Ei mehr Futter benötigt wird.
Neben der Legehennenhaltung wird auch der Ackerbau mit Hingabe betrieben. Im Sinne des Kreislaufgedanke werden die Felder der Familie, auf denen später Getreide wächst, mit dem Mist aus dem Hühnerstall gedüngt. Das erzeugte Getreide wird nicht nur als Futter genutzt - es gibt eine Kooperation mit der Firma "Barnhouse Naturprodukte" in Mühldorf. Das Getreide der Familie Steckermeier wird dort zu hochwertigem „Krunchy Müsli“ in Bioqualität verarbeitet. Für das Müsli wird ausschließlich regionaler Bio-Hafer verwendet. Die Familie Steckermeier kann mit Stolz sagen, dass auch ihr Hafer zu diesem hochwertigen Produkt verarbeitet wird.
Zum Bebtrieb gehört auch eine Streuobstwiese. Die Ernte wird zum Teil als Frischobst im eigenen Hofladen angeboten, ein weiterer Teil wird zu Apfelsaft gepresst und der Rest ist für die Selbstversorgung. Mit viel Liebe und Hingabe wird der große Gemüsegarten und ein kleines Kartoffel- und Kürbisfeld gepflegt. Dabei wird Christine von Ihren drei hilfsbereiten Töchtern unterstützt. Das Thema Energie findet auf dem Hof ebenfalls große Beachtung. So wird mit Hackschnitzeln aus dem eigenen Wald geheizt, welcher derzeit nach und nach zu einem Mischwald umgebaut wird und der Strom kommt von der eigenen PV-Anlage auf dem Dach.
Bei den Steckermeiers wird in guten Kreisläufen gedacht. Es handelt sich hier im wahrsten Sinne um eine resiliente Landbewirtschaftung und nachhaltige Energieerzeugung, die hier kombiniert wird und einen schönen Einblick gibt, wie es funktionieren kann.
Die Öko-Modellregion bedeutet für die Familie nicht nur Bildungsarbeit und Aufklärung - mit Hilfe der Öko-Kleinprojektförderung konnte ein Mähbalken zur insektenschonenden Mahd der Wiesen unter Naturschutz angeschafft werden.
Immer wieder melden sich auch Gruppen von Interessierten beim Bio-Hof der Familie Steckermeier, um sich über die Haltung der Zweinutzungshühner zu informieren. Besonders Georg liegt es sehr am Herzen den Öko-Gedanken, das nachhaltige Bewirtschaften der Flächen, die Haltung der Tiere, die schonende Waldbewirtschaftung und auch das Prinzip der Selbstversorgung nach außen zu tragen.
Wer als Verbraucher sicher gehen will, hochwertige Produkte zu kaufen, die kurze Wege zurückgelegt haben, der sollte zu regionalen Erzeugnissen greifen - besser noch zu bioregionalen.
Kontakt:
Biohof Steckermeier
Kobl 2
84181 Neufraunhofen
Tel.: 08742 1241
E-Mail: georg.steckermeier@t-online.de