Mit den Jahren entwickelte Steffen den Traum den alten Betrieb wieder zum Leben zu erwecken. Er hat als Kfz-Mechatroniker gearbeitet. Doch auch dort lässt ihn die Landwirtschaft nicht los. Dann sah er eine Chance. Mit viel Einsatz hat er sich seinen Traum erfüllt und ist nebenberuflich Landwirt geworden. Dieses Bodenständige von damals, das stellt für ihn heute der Ökolandbau dar. Im Jahr 2008 startet Steffen dann mit seinem Lebenstraum: Der eigenen Landwirtschaft, welche er 2015 zusammen mit Vanessa auf Bio umstellte. Neben der Landwirtschaft arbeitet er seit drei Jahren als Kontrolleur für Ökobetriebe. Der Anfang verläuft für ihn vielversprechend, alles gelingt vom Start weg, sowohl beim Ackerbau als auch bei der Tierzucht. Hier hat er einen Blick für gute Gene und gute Eigenschaften. Er sucht den Kontakt mit den Tieren und kennt sie gut, auch wenn der intensive Kontakt, anders als bei Milchkühen, bei Mutterkühen nicht zwingend notwendig ist.
Mittlerweile ist der Betrieb von 1,5 Hektar auf 50 Hektar angewachsen. Viele Flächen konnte Steffen pachten, weil es den Besitzern ein Anliegen war, dass sie biologisch bewirtschaftet werden und der Erhalt der Fruchtbarkeit damit mehr in den Vordergrund rückt. Die Tiere verbringen die meiste Zeit auf den Weiden. Er baut Kleegras an, welches er zusätzlich verfüttert, sowie Getreide welches als Kraftfutter dient. Nach einiger Überlegung hat er sich für Fränkisches Gelbvieh als Rasse entschieden. „Erst wollte ich eine andere Rasse, aber heute finde ich, die passen hierher in unsere Region. Sie sind etwas stur. Das sagt man uns auch nach. Ich komme gut mit ihnen zurecht.“ Inzwischen ist die Herde auf 50 Tiere angewachsen. Die Tiere werden direkt vermarktet, die Landmetzgerei Kleinhenz in Oberleichtersbach und tegut sind weitere Abnehmer. Mit Corona stieg die Nachfrage nach Fleisch, der Ukrainekrieg hat jedoch eher eine Kaufzurückhaltung bewirkt, sodass weniger Tiere in den Handel gelangen.
Vanessa ist Einzelhandelskauffrau und arbeitet in einer
nahegelegenen Metzgerei als Fachverkäuferin. Der Einstieg in die
Direktvermarktung erscheint beiden daher als der richtige nächste Schritt. Bei
den Kunden kommt das Fleisch sehr gut an. Das hat die beiden ermutigt, jetzt
einen eigenen Hofladen zu eröffnen, und zwar im alten Bauernhaus der
Großeltern, dem Ort, mit dem Steffen all die schönen Kindheitserinnerungen
verbindet. Ihn möchte er so gut es geht so bewahren, wie er war. Daher findet
man keinen modernen Verkaufsraum, sondern erhält einen Einblick in das
bäuerliche Leben von damals. Der Stil bleibt, um zu schätzen, was da ist. Auch,
weil die beiden bescheiden sind und es gar nicht so modern mögen. Darin steckt
viel Mut zur Normalität und auch zu einer Wertschätzung des vergangenen
bäuerlichen Lebens. Durch Steffen und Vanessa bleibt der Bezug dazu erhalten.
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Biohof Röder
Am Alten Graben 8
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