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Christine und Joachim Schmitt

Die Rhönbauern - ein Familienunternehmen

4 Personen vor kleinem Hofladen
Familie Schmitt mit einer Auswahl eigener Produkte
© Daniel Delang

Im Außenbereich des Dorfes entsteht eine neue Hofstelle. Es folgt der Einstieg in die Mutterkuhhaltung mit der Rasse Fränkisches Gelbvieh, sowie die Umstellung auf Ökolandbau. Heute zählt die Herde 40 Muttertiere und 80 Jungtiere. Bei der Mutterkuhhaltung leben die Muttertiere mit ihren Kälbern im Verbund, es wird nicht gemolken, Ziel ist die Fleischproduktion. Das Fleisch ist beim Gelbvieh -  wie bei vielen alten Rassen -  kurzfaserig und damit sehr zart.

Die Familie wollte einen Kreislauf vor Ort schaffen. Es soll nur so viele Tiere geben, wie von der Fläche ernährt werden können. Die Trockenheit der letzten Jahre führte bei den Schmitts folglich zu deutlichen Maßnahmen: Um bei einem gesunden Kreislauf zu bleiben und Futterzukäufe zu vermeiden, haben sie ihre Herde um 20 Prozent verkleinert. Nun hoffen sie, dass die trockenen Jahre nicht zur Regel werden.

Zu einem Kreislauf gehört für die Familie auch, dass die Tiere hier geboren werden und auch hier sterben dürfen, ganz ohne Viehtransport. Dazu haben sie früh in ein Schlachthaus und eine Metzgerei investiert. Joachim plant und koordiniert die Schlachtung. „Ich sehe die Metzgerei nur von innen, wenn ich die Tiere auf ihrem letzten Weg begleite“, bekennt er. Glücklicherweise hat Sohn Jonas das Metzgerhandwerk als seine Leidenschaft entdeckt. Er hat ‒ gerade rechtzeitig vor dem gravierenden Fachkräftemangel der Metzger – die Metzgerei übernommen und sich seinen eigenen Bereich geschaffen. Er zerlegt die Tiere und stellt die Wurst her.  geschlachtet wird auch noch im Lohn für andere Bio- und konventionelle Betriebe.

Die eigene Vermarktung rundet das Konzept ab. Christine beweist viel Geschick in der Direktvermarktung. Zweimal pro Woche steht sie am Markt, in Würzburg, Frankfurt und auf weiteren regionalen Märkten. Auch die Hofstelle im Dorf erweist sich heute als günstige Lage: Das Selbstbedienungshoflädle, neben dem Hofladen, ist neu gebaut und mit Automaten ausgestattet. Das eigene Sortiment wird mit einigen bioregionalen Produkten - inklusive Bioeis und Getränken - von Kollegen ergänzt. Das kommt bei den Wanderern gut an. Auch das Brot der Eltern findet man hier im Tiefkühlfach. Aus regionalem Bio-Dinkelmehl lässt die Familie Nudeln herstellen.

Inzwischen ist auch Tochter Hanna in die Landwirtschaft eingestiegen. Sie findet mit Geflügelhaltung ein eigenes Standbein. So steuert sie die Eier zur Nudelproduktion bei. Insgesamt gibt es drei Mobilställe: Zwei kleine Ställe mit insgesamt 350 Stallplätzen für die Eierproduktion und einen Maststallt mit 250 Plätzen. Hanna hat sich eine Zweinutzungsrasse ausgesucht. „Die sind nicht so effektiv wie die üblichen Legehennen-Rassen. Die Hennen legen weniger Eier. Dafür leben sie länger, was letztlich bedeutet, dass die Lebensleistung gar nicht so schlecht ist.“ erklärt sie.  Auch die männlichen Tiere großzuziehen ist ihr ein Herzensanliegen. Hanna macht die ersten Erfahrungen. Die Vermarktungswege für bioregionales Fleisch sind durch die Rinder bereits erschlossen. Der eigene Betriebszweig fügt sich gut in den bestehenden Betrieb ein.

Die jüngste Tochter Ella geht noch zur Schule. Und möchte auch mal eine Ausbildung zur Landwirtin machen.  Die ganze Familie ist ein großartiges Team, wo jeder mit Leidenschaft seinen eigenen Bereich hat. Die Entwicklung des Hofes entsprechend vorbildlich.

Kontakt:
Bio-Rhönbauer
Direktvermarktung Schmitt GbR
Mühlengrund 45
97653 Bischofsheim-Oberweißenbrunn

Tel: 09772 - 411
E-Mail: info@bio-rhoenbauer.de

Website Bio-Rhönbauer

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