Das Ökolandbau auch im großen Stil erfolgreich funktioniert, beweist Pierre Ramnick. In Greußenheim, einer Gemeinde westlich von Würzburg, betreibt er mit seiner Frau einen Ackerbaubetrieb, der seit 2004 ökologisch nach Biolandkriterien bewirtschaftet wird. Überhaupt, in der Gemeinde gibt es nur mehr zwei „konventionelle“, alle anderen sind bio. Was die Ramnicks zur Umstellung bewogen hat?
„Ich bin kein Chemiker. Ich bin Landwirt. Jetzt lerne ich wieder natürliche Zusammenhänge und Lösungen mit und nicht gegen die Natur. Kann ausprobieren, was funktioniert. Das ist für mich eine willkommene Herausforderung“, so der passionierte Landwirt.
Herausfordernd ist auch die Abwicklung der Pachtzahlungen – 120 Verpächter hat der Betrieb, der mittlerweile 350 Hektar bewirtschaftet. Es könnten noch mehr werden, denn viele wollen ihre Flächen an Biobauern verpachten. „Nun sollen andere in der Region unserem Beispiel folgen.“ Damit das geschehen kann, unternehmen die beiden viel: Im Getreidelager, das nun voll ausgelastet ist, lagert auch die Getreideernte anderer Biokollegen. Diese Möglichkeit hat viele zum Umstellen bewogen. Bereitwillig teilt er alles, was er weiß und gelernt hat, mit seinen Kollegen. Das kommt gut an – denn mit seinem Erfolg und der Größe ist er ein guter Botschafter für den Ökolandbau in der Region. Jemand, der durch Professionalität und Geschäftssinn überzeugt.
Der Erfolg verändert nichts an seiner idealistischen Einstellung: Das 70 Hektar umfassende Wasserschutzgebiet der Gemeinde entwickelt er in einem interdisziplinären Praktikerdialog weiter. Um gemeinsam mit Bodenkundlern, Biologen, Imkern und Naturschützern eine Lösung zu finden, die allen – dem Artenreichtum, den Bestäubern, den Wasser – gleichermaßen dient.
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