Gleich zu Beginn konnten die Teilnehmenden – unter ihnen Bürgermeister und Gemeinderatsmitglieder rund um das Obere Werntal - auf dem Naturlandhof Wahler in Bergrheinfeld den Prozess der Umstellung auf Ökolandbau nachvollziehen. Mit dem Gedanken an die Bio-Landwirtschaft habe Familie Wahler schon viele Jahre gespielt, sich aber lange nicht getraut. Vor fünf Jahren wurde dann der Schritt gewagt und siehe da: "Ich habe gemerkt, das ist voll mein Ding", blickt Armin Wahler voller Begeisterung zurück. Neben der Bullen- und Färsenmast - die Leidenschaft für Rinder wurde von seinem Vater übernommen, der übrigens hochbetagt immer noch mit auf dem Hof tätig ist - betreiben die Wahlers Ackerbau in großer Vielfalt: Von Getreide und Feldfutter über Karotten, Zuckerrüben, Soja und Kartoffeln ist alles dabei. Dass der Hof einmal in der Familie bleibt, ist auch schon geritzt: Sohn Valentin macht gerade seine Lehre auf verschiedenen Bio-Betrieben in Deutschland und bringt immer wieder neue Ideen ein: So bauen die Wahlers beispielsweise seit Neustem auch Speisemöhren an.
Am Tag darauf geht es nach Hambach. Vom Planwagen in der Abendsonne aus ruft Gerold Ort seine Bio-Angus-Rinder auf dem Brönnhof, einem ehemaligen Truppenübungsplatz. Während sie angerannt kommen, erklärt er den Teilnehmenden, dass er gemeinsam mit seinen Mitarbeitenden etwa 150 ha Grünland auf dem Brönnhof bewirtschaftet – Vertragsnaturschutz nennt man das in Fachsprache. Die Vermarktung läuft ausschließlich direkt an Endkund/-innen oder über Restaurants in der nahen Umgebung. Die Tötung der Tiere erfolgt direkt auf der Weide – eine Besonderheit.
Die Fahrt führt direkt zum Biobauernhof der Familie Markert. Vielfalt und Experimentierfreudigkeit beschreibt den Hof wohl ganz gut. Dieses Jahr im Testlauf auf dem Acker: Chiasamen und Linsen. Als sich die Teilnehmenden dann am Ende bei selbstgebackenem Zwiebelkuchen und Wirsing-Quiche ein geschmackliches Bild vom Bio-Gemüse der Markerts machen dürfen, beantworten Manuela, Rüdiger, Noah und Niklas Markert gerne noch offene Fragen. Warum Sie denn damals umgestellt hätten? Auch hier kommt eine ähnliche Antwort wie bei den anderen beiden Betrieben: Man habe die bisherige Wirtschaftsweise hinterfragt und wollte einen neuen, möglichst umweltschonenden Weg gehen.
„Durch unser Einkaufsverhalten haben wir natürlich einen mächtigen Hebel, um den Ökolandbau zu fördern. Aber noch vielmehr müssen politische Weichen gestellt werden“, appelliert am Ende Anja Scheurich, Projektmanagerin der Öko-Modellregion Oberes Werntal an die Teilnehmenden aus Politik und lädt gleich zur nächsten Veranstaltung ein:
Ziel Nr. 3 - Niederwerrn: „Die neue Generation des Ökolandbaus“Naturlandbetrieb Wiesmühle, Mühlweg, 97464 Niederwerrn
Mittwoch, 5. Juli, 19 Uhr – 20.30 Uhr