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Hülsenfrüchte - gesund, lecker, gut fürs Klima

Beitrag in der 17ten Ausgabe "gesund + gepflegt"

Projekt: Öko-Modellregion für Einsteiger
Unreife grüne und reife gelbe Kichererbsen
Kichererbsen nach der Ernte. Für die Vermarktung als Speiseware müssen unreife grüne Körner aussortiert werden.
© Daniel Delang

In Kombination mit Getreide entwickeln Hülsenfrüchte wahre Superkräfte. Hanna Dorn, Projektmanagerin der Öko-Modellregion in Stadt und Landkreis Würzburg, gibt Tipps, wie man sie besonders schmackhaft zubereitet, und erläutert, warum Bohnen, Kichererbsen & Co aus dem heimischen Anbau einen festen Platz auf dem Speiseplan haben sollten. „Hülsenfrüchte sind wichtige Eiweißlieferanten“, betont Dorn. Ihre herausragende Bedeutung für die Ernährung zeigt auch, dass Hülsenfrüchte mittlerweile eine eigene Gruppe im Ernährungskreis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. bilden. „Für einen Erwachsenen mit einem Energiebedarf von etwa 2000 Kilokalorien pro Tag, der sich sowohl pflanzlich als auch mit tierischen Lebensmitteln ernährt, werden rund 125 Gramm verzehrfertige Hülsenfrüchte empfohlen“, so Dorn. Das entspricht etwa einer Menge von 70 Gramm getrockneten Hülsenfrüchten.

Umweltfreundliche Wahl: bessere Ökobilanz

Für Hanna Dorn sind nicht nur die Gesundheitsaspekte der Hülsenfrüchte wichtig, sondern auch deren Vorteile beim Anbau. Denn: Staatlich anerkannte Öko-Modellregionen sollen die Produktion, die Vermarktung und das
Bewusstsein für regionale Bio-Lebensmittel voranbringen. Im Vergleich zur Fleischproduktion etwa ist die Kultivierung von Hülsenfrüchten deutlich ressourcenschonender. „Die Produktion von einem Kilogramm Linsen benötigt etwa 50 Liter Wasser, während für ein Kilogramm Rindfleisch bis zu 15.000 Liter Wasser verbraucht werden“, macht sie die Differenz in der Ökobilanz deutlich. Hinzu kommt, dass Hülsenfrüchte Stickstoff im Boden binden, was die Bodenfruchtbarkeit verbessert und den Bedarf an chemischen Düngemitteln reduziert. Die bessere Ökobilanz spiele auch hinsichtlich der Frage, wie eine wachsende Weltbevölkerung ernährt werden
soll, eine entscheidende Rolle. „Wir müssen den wachsenden Proteinbedarf der Menschen mit gleichbleibenden oder geringeren Ressourcen wie Ackerland und Wasser decken“, so Dorn. Der Anbau von Hülsenfrüchten biete
dafür eine effiziente Lösung, was besonders in wasserarmen Regionen wie Würzburg von Vorteil ist. „Zum Glück wachsen diese Schätze sogar in Bio-Qualität auch auf unseren Äckern“, freut sich Dorn, „mit der richtigen
Zubereitung eignen sich diese wunderbar als nachhaltige und leckere Mittagsverpflegung fürs Büro, besonders in Kombination mit Getreide!“

Die Kombination aus Getreide und Hülsenfrüchten: erhöhte biologische Wertigkeit

Gerade die Kombination aus Getreide und Hülsenfrüchten ist nicht nur kulinarisch vielfältig und lecker, sondern auch ernährungsphysiologisch äußerst wertvoll. Hülsenfrüchte enthalten zwar Eiweiß, aber nicht alle Aminosäuren in optimalen Mengen. Getreide hingegen ergänzen Hülsenfrüchte ideal. „Durch die Kombination beider Lebensmittelgruppen wird das Aminosäureprofil vervollständigt und die biologische Wertigkeit des Proteins erhöht“, erläutert Dorn. Dies bedeutet, dass der Körper die aufgenommenen Proteine effizienter nutzen kann, was besonders bei vegetarischen und veganen Ernährungsweisen von großer Bedeutung ist. Ein klassisches Beispiel für eine solche synergetische Kombination ist das Gericht „Reis und Bohnen“, das in vielen Kulturen der Welt als Grundnahrungsmittel dient und eine ausgewogene, hochwertige Proteinquelle darstellt.

Im Webmagazin gibt es noch weitere Informationen zu:

  • Die positiven Eigenschaften von Hülsenfrüchten im Überblick
  • Kaufen oder selbst herstellen? Preis und Nährwerte für ein Hummus
  • Gut zu wissen!
  • Rezeptidee für ein Mittagessen mit Hülsenfrüchten

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