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Öko-Modellregion x Brotzeitbar

bio-regional aufgetischt!

Projekt: Öko - Modellregion erleben
stadt.land.wü., Landkreis Würzburg, Stadt Würzburg
Bio-regionaler Kochworkshop erstmalig in der Brotzeitbar in Würzburg!
© Markus Leisegang

Öko-Modellregion x Brotzeitbar

Die Öko-Modellregion lud zusammen mit der Brotzeitbar am 19. Februar 2025 zu einem gemeinsamen Workshop ein. Denn wir sind uns einig: Bio-Regionalität ist weit mehr als nur ein kurzlebiger Trend! Die Brotzeitbar in der Würzburger Innenstadt setzt konsequent auf Produkte aus einem Umkreis von rund 50 Kilometern um Würzburg - vereinzelt auch von Bio-Betrieben. Damit werden nicht nur kleine, regionale (Bio-)Betriebe unterstützt, sondern die hochwertigen Erzeugnisse kommen direkt auf den Tisch. Denn hinter jedem Produkt steckt eine Geschichte: Von den handwerklich hergestellten Käsespezialitäten über frisch gebackenes Brot bis hin zu saftigem Schinken – all diese Köstlichkeiten entstehen mit Hingabe, Leidenschaft und viel Liebe zum Detail. 

Köstliche Crostinis, aromatische Aufstrichen und raffinierte Spieße

In entspannter und geselliger Atmosphäre wurden köstliche Crostini, aromatische Aufstriche und raffinierte Spieße zusammengestellt. Währenddessen entwickelten sich lebhafte Gespräche rund um das vielfältige bio-regionale Angebot aus Stadt und Landkreis Würzburg. Die Auswahl an hochwertigen, regionalen Bio-Produkten ist beeindruckend – von frischem Gemüse und regionalen Kichererbsen bis hin zu feinen Quarks & Joghurts und saftigem Schinken. Doch immer wieder stellt sich eine zentrale Herausforderung: die Logistik. Viele Erzeugnisse sind zwar vorhanden, aber wo können sie eigentlich gekauft werden? Diese Fragen wurden intensiv diskutiert, denn es braucht kreative Lösungen, um die wertvollen Schätze der Region noch besser zugänglich zu machen. Eine gute Orientierung bietet der Einkaufsführer stadt.land.wü., der Dank der interaktiven Karte auch einfach zu filtern ist.

Deutschland, wie es isst

Während der angeregten Gespräche wurden zahlreiche Aspekte zur aktuellen Versorgungslage in Würzburg aufgegriffen. Besonders deutlich wurde dabei die Herausforderung, dass es in der Stadt kaum ein hochwertiges, bio-zertifiziertes Angebot in der Außer-Haus-Verpflegung gibt. Viele Teilnehmenden äußerten den Wunsch nach mehr gastronomischen Betrieben, die konsequent auf biologische und nachhaltige Zutaten setzen - sei es in Kantinen, Restaurants oder Cafés.

Diese Aussagen decken sich mit den Ergebnissen des aktuellen Ernährungsreport 2024 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, der ebenfalls aufzeigt, dass das Angebot an bio-zertifizieter Außer-Haus-Verpflegung vielerorts noch unzureichend ist. Die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen und regionalen Lebensmitteln steht oft im Kontrast zu den tatsächlichen Möglichkeiten, diese flächendeckend in Kantinen, Restaurants und anderen gastronomischen Einrichtungen anzubieten. Der Report macht deutlich, dass immer mehr Menschen Wert auf hochwertige, ökologisch erzeugte Lebensmittel legen - sei es aus Gesundheitsgründen, aus Umweltbewusstsein oder zur Unterstützung regionaler Bio-Erzeuger. Die Diskussion während des Workshops zeigte, dass dringend Lösungsansätze gefragt sind, um die Kluft zwischen Wunsch und Realität zu überbrücken. Der Ernährungsreport liefert dabei wertvolle Erkenntnisse und unterstreicht die Bedeutung eines nachhaltigen Wandels in der Außer-Haus-Verpflegung, beispielsweise:

  • 70 % "Ich lege Wert darauf, dass die Lebensmittel ökologisch erzeugt sind." (Das ist bei der Auswahl von Lebensmitteln entscheidend), S. 13
  • 62 % "Regionalfenster, das angibt aus welcher Region das Produkt stammt." (Diese Siegel werden immer oder meistens beachtet), S. 17
  • 60 % "Herkunft/ Regionalität und Saisonalität." (Die drei ausschlaggebenden Aspekte beim Essen außer Haus), S. 23
  • 50 % "zu wenig Angebot von Gerichten mit/aus Bio-Lebensmitteln in Restaurants und Kantinen" (Folgenden Maßnahmen im Bereich Ernährung stimmen die Befragten voll und ganz bzw. eher zu), S. 25

RIZERT-Förderung

Um es Unternehmen in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) zu erleichtern, Bio-Lebensmittel zu verwenden und die Außer-Haus-Verpflegung nachhaltiger zu gestalten, gibt es seit kurzem die RIZERT-Förderung vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau. Die Förderung im Übebrlick:

  • Übernahme von 80 % bzw. 100 % (Schulen & Kitas) der Bio-Zertifizierung in den ersten 2 Jahren
  • Maximaler Förderbetrag 3.500 € (normalerweise kostet eine Zertifizierung eines Wirtshaus oder einer Kantine zwischen 600 - 1.000 €)
  • Zertifizierungsprozess darf erst nach Zuwendung gestartet werden
  • Auszahlung nach Zertifizierungsabschluss, Zertifizierung sollte in 3 Monaten abgeschlossen sein.

Mehr Infos zu der Förderung gibt es hier.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für den gelungenen Abend und ganz besonders bei der Brotzeitbar für die schmackhaften Rezepte und die reibungslose Zusammenarbeit.

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