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Bio-Nachfrage größer als Bio-Zuwachs

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Projekte: Bio im Gasthaus und in der Außer-Haus-Küche, Bio-Lebensmittel vom Acker, Bio-Lebensmittel vom Grünland, Öffentlichkeitsarbeit
Wenn mehr heimische Bioprodukte auf den Teller kommen sollen, brauchen wir wieder mehr Betriebe, die den Schritt einer Umstellung auf Biolandbau wagen.
Wenn mehr heimische Bioprodukte auf den Teller kommen sollen, brauchen wir wieder mehr Betriebe, die den Schritt einer Umstellung auf Biolandbau wagen.
© ÖMR Waging

 Am 11. Februar eröffnet in Nürnberg die BIOFACH, die weltweit größte Messe für Bio-Lebensmittel. Der Branchentreff ist stets auch Seismograf für die Entwicklung des Bio-Marktes und der Bio-Landwirtschaft in Deutschland und Bayern. Aktuell steht die bayerische Bio-Branche vor veränderten Vorzeichen: Nach dem Bio-Boom der Corona-Jahre folgten herausfordernde Zeiten für den Bio-Markt, folglich gab es auch wenig landwirtschaftliche Betriebe mit Interesse an einer Umstellung auf Bio. Nun zieht die Nachfrage wieder deutlich an. Doch reicht die bayerische Öko-Anbaufläche aus, um den Markt mit heimischer Bio-Ware zu versorgen?

 Anbaufläche wächst geringfügig

Die bayerischen Bio-Anbauverbände Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter, in denen rund zwei Drittel der bayerischen Bio-Höfe organisiert sind, melden für das Jahr 2024 einen Flächenzuwachs von 1,3%. Das entspricht einem Plus von gut 4.600 Hektar. Gleichzeitig ging die Zahl der Betriebe um 94 oder 1,2% zurück. Dieser Rückgang entspricht etwa dem bayerischen Durchschnitt über alle landwirtschaftlichen Betriebe hinweg. Der Strukturwandel macht also auch vor dem ökologischen Landbau nicht halt. Interessant ist, dass die Durchschnittsgröße der in den Bio-Verbänden organisierten Betriebe rund 47 Hektar beträgt und damit etwa neun Hektar über dem bayerischen Durchschnitt aller Betriebe liegt. Das unterstreicht die Bedeutung des ökologischen Landbaus als zukunftsorientierte Option für starke Betriebe.

 Nachfrage nimmt deutlich zu

Gleichzeitig gibt es deutliche Nachfragesteigerungen auf dem Markt. „Die Bio-Verbände haben in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, um neue Marktsegmente zu erschließen. Dies spüren wir nun in höheren Absatzmengen von Bio-Lebensmitteln insbesondere in Drogeriemärkten und im Discount. Bei manchen Produkten wie z.B. Milch, Fleisch und Eiern können wir aktuell nicht genug heimische Bio-Ware liefern“, sagt Thomas Lang, erster Vorsitzender der LVÖ Bayern e. V..

 Bayern braucht mehr Bio-Betriebe

Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 einen Flächenanteil von 30% ökologischer Landwirtschaft zu erreichen. Als Zwischenziel sind durch das Volksbegehren „Rettet die Bienen!“ im bayerischen Naturschutzgesetz 20% bis zum Jahr 2025 festgelegt. Aktuell liegt Bayern bei knapp 14%. Thomas Lang: „Um den dringend benötigten starken Anstieg der Bio-Fläche zu erreichen, müssen jetzt die Hindernisse aus dem Weg geräumt werden, die den Bio-Ausbau bremsen: Es gilt die Düngebedarfsermittlung für Bio-Betriebe zu streichen, Ökolandbau wieder als ‚green by concept‘, also als von Haus aus grün anzuerkennen und die drohende Deregulierung der Gentechnik abzuwenden“.

 Diese und weitere Forderungen präsentiert die LVÖ Bayern anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl auf Bundestagswahl: Ökolandbau braucht klare Signale

 

Schöne Grüße

 Heidi Kelbetz

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

+49 89 4423190-16

heidi.kelbetz@lvoe.de 

Landesvereinigung für den
ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ)
Landsberger Straße 527
81241 München

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