Zum Inhalt springen

Bio-Landwirt an Mittelschule Tirschenreuth

wie hängt Öko-Landbau und das Wasser zusammen?

Projekt: Öko? Logisch!
Andreas Kunz zu Besuch in der AG Öko der Mittelschule Tirschenreuth und er zeigt der Klasse 2 Bilder von Äckern
Andreas Kunz zu Besuch in der AG Öko der Mittelschule Tirschenreuth
© ÖMR Stiftland

Der Öko-Landbau hat in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung gewonnen, da Verbraucher und Produzenten gleichermaßen nach nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Praktiken streben. Ein wichtiger Aspekt der Öko-Landwirtschaft, der oft übersehen wird, ist ihr Einfluss auf die Wasserqualität. (Bio-Wasseruhr)

Dies war auch die Kernfrage bei dem diesjährigen, bundesweiten Schulwettbewerb "Echt-kuh-l!", an welchem die Mittelschule Tirschenreuth teilnahm. Um dieser Frage nachzugehen, kam der Bio-Landwirt Andreas Kunz nicht mit leeren Händen in das Klassenzimmer.
Er hatte Bildmaterial von grünen Weiden, Äckern und zusätzlich ausgestochene Bodenproben mitgebracht. Die unterschiedlichen Böden wurden dann im Klassenzimmer begossen, damit das Wasserhaltevermögen und die Abflussgeschwindigkeit ein wenig verdeutlicht werden konnte. Außerdem verglichen sie die Wurzeln von einer Luzerne mit ihrer langen, starken Pfahlwurzel und dem Mais. Ein Hightlight bei der Luzernenwurzel, welche zu den Leguminosen gehört, waren die Knöllchenbakterien. Diese sind für den Öko-Landbau ein natürliches "Kraftwerk", welches Stickstoff aus der Luft bindet und für die Pflanzen verfügbar macht.
Ein im Vorfeld, von den Schülern, erarbeitetes Interview konnte von Herrn Kunz fachkundig beantwortet werden. Zusätzlich wurde in diesem Artikel die Studie „Leistungen des Ökolandbaus für Umwelt und Gesellschaft“ von 2019 vom Thünen-Institut und Ihren Verbundpartnern als Quelle hinzugenommen wurde.

Effizientere Nutzung von Wasser

Der Öko-Landbau zielt darauf ab, den Boden gesund zu erhalten und die Bodenstruktur zu verbessern. Der höhere Anteil an organischer Substanz führt auch zu einem größeren & gesünderen Vorkommen an Bodenlebewesen. Ein Star-Architekt des Bodens ist z.B. der Regenwurm, welcher sogenannte Ton-Humus-Komplexe durch seinen "Mist" schafft. Diese können nicht nur mehr Wasser, sondern auch Nährstoffe speichern und sorgen dabei gleichzeitig für einen lockereren Boden. Allgemein kann also gesagt werden, dass ein gesunder Boden besser Wasser speichern und zurückhalten kann, was zu einer effizienteren Nutzung des Wassers führt und die Notwendigkeit von Bewässerung verringert.

Schutz der Gewässerqualität

Die Verwendung von chemischen Düngemitteln und Pestiziden in der konventionellen Landwirtschaft kann zu einer Verschmutzung von Gewässern führen. Diese Chemikalien können in Flüsse, Seen und Meere gelangen und dort erhebliche Schäden an der Wasserqualität verursachen. Auch die Wasseraufbereitung wird dadurch teurer.

Öko-Landwirtschaftsmethoden hingegen setzen auf biologische Vielfalt und den Schutz natürlicher Lebensräume, um die Wasserqualität zu erhalten. Ein großes Thema ist auch immer die Auswaschung von Stickstoff - diese sind im Ökolandbau um durchschnittlich 28% geringer.

Indem ökologische Landwirte auf natürliche Schädlingsbekämpfungsmethoden und Bodenverbesserungstechniken setzen, tragen sie dazu bei, die Verschmutzung von Gewässern zu reduzieren. Dies kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch den Gemeinschaften, die von diesen Gewässern abhängig sind. Ein weiterer Punkt der positiv hinzu kommt, der aber nicht zu beziffern ist, stellt den deutlich geringen Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung dar.

Klimaanpassung

Die Beschaffenheit des Oberbodens hat wichtigen Einfluss darauf, ob sie z.B. Erosion vermeidet und zum Hochwasserschutz beiträgt. Dafür ist der Anteil an organischer Substanz und die Aggregatsstabilität sehr wichtig und hier bei zeigt der Öko-Landbau vergleichbare oder bessere Ergebnisse auf. Wenn es regnet kann bei einem solchen Boden das Wasser auch besser in die Oberfläche eindringen, was die Erosion und den Bodenflächenabfluss reduziert. Dies liegt laut der Untersuchungen v.a. am Klee- und Luzerne-Gras-Anbau.

Fazit

Die Öko-Landwirtschaft spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz der Wasserressourcen. Durch den Verzicht auf chemische Düngemittel und Pestizide, die Förderung einer gesunden Bodenstruktur und die Nutzung nachhaltiger Bewässerungstechniken trägt die ökologische Landwirtschaft dazu bei, die Wasserverschmutzung zu reduzieren, die Wasserqualität zu verbessern und die langfristige Verfügbarkeit von Wasser zu sichern. Es ist daher wichtig, die Entwicklung und den Ausbau ökologischer Landwirtschaftspraktiken weiter zu unterstützen, um eine nachhaltige Zukunft für unsere Wasserressourcen zu gewährleisten.

 

Vorherige Nachricht Nächste Nachricht