Projektwoche mal anders!
Am Donnerstag unterrichtete Antje Grüner die Schüler der beiden 6. Klassen. Einen Schultag lang standen bio-regionale Lebensmittel im Mittelpunkt. Bevor jedoch gekocht und probiert werden konnte, wurde in den ersten beiden Stunden auch hier die Schulbank gedrückt. Aufgelockert wurde dies durch ein großes Tafelbild, welches die Schülerinnen und Schüler gemeinsam erarbeiteten.
Die Einstiegsfragen lauteten nämlich: Woher kommen die Lebensmittel? Welche Lebensmittel kennen wir? Was benötigen wir eigentlich dazu, um diese auch zu bekommen?
Es gab viele Beteiligungen und am Ende ein schönes Tafelbild. Die Schüler und Schülerinnen wussten eine Menge und konnten so sehr viel beitragen.
Da das Thema Lebensmittelverschwendung war, wurde natürlich auch geschätzt wie viel wir pro Kopf auch jährlich in der Tonne entsorgen. Mit geschätzten 100kg waren die Kids noch nicht mal so weit entfernt. Tatsächlich liegt die bei rund 75kg/Kopf und Jahr, laut Baseline 2015, Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Thünen Rep 71(2019). Die Daten basieren von einer systematischen Erfassung von Lebensmittelabfällen der privaten Haushalte in Deutschland (2017).
Gemeinsam überlegte man wieso es dazu kommt, dass so viel weggeworfen wird. Es gibt einige Gründe dafür:
Weil man ...
- zu viel eingekauft hat
- den Überblick verloren hat
- es einem nicht schmeckt
- das MHD abgelaufen ist
- zu viel gekocht und die Reste nicht verwertet
- sie verdorben sind!
Und wie kann man dafür sorgen, dass weniger in der Tonne landen?
- Einkaufszettel schreiben
- Ordnung halten im Warenlager
- richtig lagern
- Mut kreativ zu sein beim kochen
- selber kochen
- weniger einkaufen
- wenn das MHD abgelaufen ist, erst mal probieren ob es doch noch gut ist
Auch auf die Frage hin, was große Märkte machen, wenn zum Beispiel von Produkten das MHD abläuft, wussten die Teens schon bescheid:
- Rabatt-Aktionen
- Sonderauslage
- oder die Tafel holt diese Lebensmittel ab
Ab der 3. Schulstunde ging es dann getrennt weiter. 11 Schüler und Schülerinnen gingen mit Antje Grüner gemeinsam in die Schulküche. Die Anderen verblieben mit der Lehrerin Frau Meier im Klassenzimmer. Während in der Schulküche Kartoffeln geschält und gerieben, Hefeteig zubereitet, Äpfel kleingeschnitten und mit Joghurt verrührt wurde, außerdem ein altbackenes Brot wieder aufgepeppt wurde. Lies Frau Meier die Kinder einen Apfelversuch machen, ging auf den Apfel und dessen "Lebenszyklus" ein und schulte die Schüler und Schülerinnen wie man Lebensmittel richtig lagert. Dazu gab es die Arbeitsblatthefte "Zu gut für die Tonne" des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Zur 5. Stunde wurden die Gruppen getauscht und nun durften die anderen 11 Kinder sich in der Küche ausprobieren. Jeweils am Ende der Kochzeit durften sie natürlich Ihre Kreationen auch verkosten. Dabei war das altbackene aufgepeppte Brot der Renner beider Gruppen. Aber auch der Apfeljoghurt, der Kartoffelkuchen und der Kräuterquark mit Kartoffelecken wurde nicht verschmäht. Einfach und Lecker!
Am Freitag hieß es - raus in die Natur.
Wir unternahmen eine kleine Rundwanderung durchs Engelmannsholz. Die Alltagskompetenz hier: Aus Fehlern unserer Vorfahren lernen, Lebensräume schützen und vor Allem mit allen Sinnen die Schönheit der Natur genießen! Das gelang nicht jedem Kind, da sind die persönlichen Vorlieben zu berücksichtigen. Jedoch die einige Kinder sehr wissbegierig gewesen und bestaunten so manch schönem Schmetterling und Libelle. Es war eine lockere Wanderung zum Wochenabschluss. Wir sprachen über den Wald und über Totholz, Insekten und Vögel. Über Sträucher am Wegesrand, Streuobst, warum manches auch eingezäunt werden muss, über die Eiche konnte ich den Kindern auch ein wenig sagen und der Abschluss sollte eigentlich der Blick auf die Biberburg sein. Allerdings ließ das wüchsige Wetter der letzten Wochen keinen Blick mehr auf die Biberburg zu. Die Birken mit ihrem üppigen grünen Bewuchs tarnten die Burg sehr gut. Aber wir bestaunten zum Schluss den Biberdamm, den man von der Rothenbürger Straße aus, sehen kann. Ich versuchte den Schülern die Meisterhaftigkeit der Baukunst des Bibers nahezubringen. Die schwüle Luft und angesichts das es schon Freitagmittag war, entließ ich alle ins wohlverdiente Wochenende.
Vielen herzlichen Dank für das entgegengebrachte Vertrauen und zwei auch für mich abwechslungsreiche Tage.