Hieraus kann sich eine höhere Wertschöpfung für Streuobstwiesen entwickeln und die Wirtschaftlichkeit der Pflege und des Beerntens wird gefördert. Die Bio-Sammelzertifizierung richtet sich an die Besitzer großer Obstwiesen (mit mindestens zehn Bäumen), ob Gemeinde, Privatbesitzer oder konventioneller Landwirtschaftsbetrieb. Sie macht Sinn, wenn der überwiegende Teil des Obstes nicht für den Eigenverbrauch verwertet, sondern zur Saftherstellung an Keltereien abgegeben wird. Auf Vermittlung der Öko-Modellregion Bamberger Land hat der Obstgroßmarkt Fränkische Schweiz eG angeboten, als Vertragspartner für die Anlieferung von Obst bereitzustehen und auch die Zertifizierungskosten zu übernehmen. Die Pretzfelder Kelterei stellt daraus hochwertigen Bio-Apfel-Direktsaft her. Die Baumbesitzer müssen nicht ihren gesamten Betrieb oder alle Flächen bio-zertifizieren lassen, sondern lediglich die betroffenen Flächen mit den Bäumen.
Voraussetzung für die Biozertifizierung ist eine Bewirtschaftung der Obstwiese nach den Kriterien der EU-Ökoverordnung (keine chemischen Pflanzenschutzmittel, keine Mineraldüngung). Für die Zertifizierung entstehen dem Eigentümer oder Pächter keine Kosten.
Die
Anlieferung der Ernte zu den Sammelstellen erfolgt eigenständig. Es gibt eine
Sammelstelle in Stegaurach. Im nördlichen Landkreis gelegene Streuobstbesitzer
können in den Landkreis
Lichtenfels nach Ebensfeld liefern. Weitere Annahmestellen im Landkreis werden
noch gesucht.
Obstwiesenbesitzer, die an einer Bio-Sammelzertifizierung
interessiert sind, können sich bis Anfang Juni bei der Öko-Modellregion (Patrick Nastvogel,
patrick.nastvogel@lra-ba.bayern.de, Tel.:
0951/85-572) melden. Sie erhalten dann die Unterlagen für Ihre Anmeldung.
Zu Fragen und Fördermöglichkeiten der Neuanpflanzung von Obstbäumen und der Pflege von wertvollen Altbeständen können Sie sich an den Streuobstberater des Landkreises Bamberg (Stefan Grundner, Stefan.Grundner@lra-ba.bayern.de, Tel.: 0951/85-449) wenden.