Die Grundlage für die Diskussion bildete die Projektarbeit von Laura Noh, Masterstudentin der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde. Während ihres Praktikums bei der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) analysierte sie die Wertschöpfungskette des Öko-Karpfens in Bayern und führte hierzu Experteninterviews, unter anderem im Bamberger Land. Ihre Ergebnisse lieferten wertvolle Einblicke in die Herausforderungen der Branche – von ökologischen Fragestellungen bis hin zu ökonomischen Hürden und dienten als Diskussionsgrundlage.
Die Initiative für den Austausch geht auf den Landkreis Tirschenreuth mit der dort agierenden Öko-Modellregion Stiftland und der Öko-Modellregion Bamberger Land zurück. Beide Regionen engagieren sich intensiv für den Bio-Karpfen und haben bereits im April ein gemeinsames Netzwerktreffen organisiert. Mit ihren Leitprojekten setzen sie Impulse, um die ökologische Karpfenzucht regional zu stärken. In Kooperation mit der LfL wurden diese Ansätze nun auf die bayerische Ebene gehoben, um Partner überregional zu vernetzen.
Zentrale Themen der Diskussionsrunde waren die Ökosystemleistungen der Karpfenweiher, sowie die Problematik fehlender Bio-Nachzuchten. Auch die Absatzmöglichkeiten für Bio-Karpfen wurden thematisiert: Der Fisch ist immer weniger bekannt und wird in der Außer-Haus-Verpflegung nur selten eingesetzt, was die gesicherte Vermarktung zusätzlich erschwert.
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass eine engere Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren sowie neue Vermarktungsstrategien notwendig sind, um die ökologische Karpfenzucht in Bayern zukunftsfähig zu gestalten. Die Veranstaltung verdeutlichte, dass die Branche trotz der Herausforderungen großes Potenzial hat, wenn alle Akteure gemeinsam an einer nachhaltigen Weiterentwicklung arbeiten.