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Bioregional statt global: Haus Martinsruh aus Gräfenberg schließt erstes BioRegio-Coaching in Oberfranken erfolgreich ab

Mehr bioregionale Lebensmittel aus der Fränkischen Schweiz für die Küche

Projekt: Bio in der Gemeinschaftsverpflegung
BioRegio-Coaching Abschluss
Urkundenübergabe BioRegio-Coaching
© AELF Bayreuth-Münchberg
In der Fränkischen Schweiz werden hochwertige und sehr vielfältige landwirtschaftliche Produkte von unseren Landwirten erzeugt. Oftmals wird dieser Schatz aber nicht direkt vor Ort genutzt. Um dies zu ändern und den Anteil bioregional sowie regional erzeugter Lebensmittel zu erhöhen, entschied sich das Team der Suchthilfeeinrichtung Haus Martinsruh in Gräfenberg zur Teilnahme an einem sog. Bio-Regio-Coaching des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bayreuth-Münchberg. Das Bayreuther Amt bietet dabei vielfältige Unterstützung für interessierte Einrichtungen in ganz Oberfranken. Am 20. April 2023 endete diese Begleitung durch das Amt mit der Überreichung einer Abschlussurkunde im Gräfenberger Rathaus: „Die Erhöhung der regionalen und bioregionalen Lebensmittel in der Verpflegung auf einen Anteil von über 40% des Einkaufswerts ist ein riesiger Erfolg! Sie sind die erste Einrichtung in Oberfranken, die wir auf diesem Weg begleiten durften. Wir freuen uns mit Ihnen und der gesamten Region. Den Anteil regionaler Lebensmittel zu erhöhen ist das Ziel der Bayerischen Staatsregierung.“, betonte Dr. Michael Schmidt, Leiter des AELF Bayreuth-Münchberg in seiner Festansprache. Auch Landrat Dr. Hermann Ulm gratulierte zu dem Erreichten und hob hervor, dass vom Einkauf vor Ort kleine und mittelständische Familienbetriebe profitieren, die auch unsere Kulturlandschaft erhalten. Von einer „Win-Win-Situation für alle Beteiligten“ sprach Gräfenbergs Bürgermeisters, Ralf Kunzmann.

Haus Martinsruh legt Wert auf (bio-)regionale Lebensmittel
Aber was wurde nun konkret erreicht? Die Ziele des Haus Martinsruh waren schon zu Beginn des Coachings im September 2022 klar: Die Erhöhung des Anteils regionaler und bioregionaler Lebensmittel, die gesundheitsförderliche Optimierung des Speiseplans sowie die Bewusstseinsbildung der Bewohnerinnen und Bewohner. Dank seines Elans kann die Einrichtung nun in allen Punkten eine stolze Bilanz aufweisen. Auf dem Weg dahin begleiteten sie ein Coaching-Team, bestehend aus: Mitarbeiterinnen des Amtes aus Bayreuth dem Projektmanager der Öko-Modellregion Fränkische Schweiz Julius Stintzing, und der erfahrenen Küchenleiterin Gabi Ruckdeschel.

Gewinn für Gesundheit und Nachhaltigkeit
Die Bevorzugung wenig verarbeiteter Lebensmittel und die Verringerung des Fleischanteils (insbesondere Wurstwaren) erlauben es nun, qualitativ hochwertiges Fleisch und andere Produkte wie Kartoffeln, Getreide, Linsen, Milch oder Eier aus der Region und auch in Bioqualität zu finanzieren. Stintzing freut sich für die Öko-Modellregion: „Der regionale Bio-Anteil liegt nun bei fast 10% des Einkaufswerts“. So gewinnen Gesundheit und Nachhaltigkeit. „Und unsere Wareneinkaufskosten sind im Vergleich zu September quasi gleichgeblieben“ freut sich Hauswirtschaftskoordinatorin Corinna Weidinger. Ein sehr wichtiger Baustein ist der direkte Kontakt zu den regionalen Erzeugern und eine passende Logistik.

Obst und Gemüse vielleicht bald aus eigener Herstellung
Den feierlichen Abschluss des BioRegio-Coachings im historischen Sitzungssaal des Rathauses Gräfenberg sieht das Team des Haus Martinsruh allerdings noch nicht als Ende ihrer Entwicklung. Wenn es nach Alexander Hübner geht, dem Leiter der Einrichtung, wird der Speiseplan schon bald um Produkte aus eigener Herstellung ergänzt: „Zukünftig wollen wir zusammen mit den Bewohnern auch unseren eigenen Garten bewirtschaften. Obst, Gemüse und sogar ein Bienenvolk für die Honigherstellung wären vorstellbar!“
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