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Bio-Milch und Bio-Fleisch

Zwei Produktionszweige wieder zusammen denken

Kuhgebundene Kälberaufzucht
Kuh und Kalb: Kuhgebundene Kälberaufzucht
© Daniel Delang

Kuhgebundene Kälberaufzucht – damit das Kalb bei der Kuh bleiben kann
Der Bio-Rindfleischmarkt kann mit dem positiven Wachstum des Bio-Milchmarktes nicht mithalten. Die weiblichen Kälber werden für die Nachzucht der Herde gebraucht – sie werden zu Milchkühen. Die männlichen Kälber hingegen sind für die Milchviehwirtschaft uninteressant, da Sie keine Milch geben. In der Regel ist die Standartvermarktung der Bio-Kälber in die konventionelle Intensivmast landen. Die Kälber verlassen meistens den Bio-Kreislauf. Doch woran liegt das? Zum einen sind die hohen Aufzuchtkosten zu nennen. Ein Bio-Kalb muss drei Monate mit Bio-Milch getränkt werden. Diese Milchmenge fehlt dem Landwirt, da weniger Milch an die Molkerei geliefert wird. Wenn das Kalb nach drei Monaten auf einen Mastbetrieb verkauft werden kann ist das Kalb durch die Aufzuchtkosten „teuer“ geworden. Der Mäster kann seine Kosten nach Monaten Aufzucht mit den heutigen Vermarktungspreisen nicht decken. Auch die in der Milchviehhaltung verwendeten Rassen sind oft reine Milchviehrassen, die wenig Fleisch ansetzen. Viele Betriebe im Allgäu halten die sogenannten Zweitnutzungsrassen, hier ist die Milch- und Fleischleistung gleich ausgeprägt.

Erfolgreiche Ziegenkitzvermarktung

Auch die Bio-Ziegenmilch und Bio-Ziegenkäse erfreut sich steigernde Beliebtheit. Wie bei der klassischen Milchviehhaltung mit Kühen muss auch eine Ziege jedes Jahr ein junges Kitz bekommen, damit die Ziege Milch geben kann. Die männlichen Ziegen sind für die Nachzucht uninteressant, da sie keine Milch geben. Auch diese Aufzucht ist sehr kostenintensiv, da die Ziegen nur mit Ziegenvollmilchpulver getränkt werden dürfen. Mit Unterstützung der Öko-Modellregion ist es dem Ziegen-Bären-Hof Hampp gelungen eine regionale Bio-Wertschöpfungskette für Ziegenkitzfleisch aufzubauen. In Gasthäuser im Ostallgäu ist die Delikatesse Ziegenkitzfleisch zu finden und auch in er Direktvermarktung findet das Ziegenfleisch immer mehr Absatz.

Plattform Milch & Fleisch - Vermarktungsplattform mit Bewusstseinsbildung
Um mehr Verbraucher für das Thema aufzuklären und um Betrieben eine Vermarktungsplattform zu bieten. Beteiligt sich die Öko-Modellregion an der Vermarktungsplattform „Milch & Fleisch“ welche von der Öko-Modellregion Oberallgäu-Kempten initiiert wurde. Hier können sich Bio-Betriebe, die ihre Kälber kuhgebundenen aufziehen, mit einem Betriebsportrait vorstellen. Jeder Betrieb hat die Möglichkeit, die aktuellen Schlachttermine einzupflegen. Die Endkunden erhalten schnell und einfach einen Überblick welcher Betriebe in ihrer Nähe suchen aktuell Fleisch aus dieser Aufzuchtform anbieten. Darüber hinaus, dient die Homepage vor allem auch der Bewusstseinsbildung zu diesem komplexen Thema. Hintergrundinfos zum Thema, warum Milch und Fleisch zusammengehören oder warum die Kuh ein Klimaschützer ist, sind für den Verbraucher verständlich aufgearbeitet. Neben den Direktvermarktern sind auch weitere Allgäuer Initiativen darauf zu finden.

Bio-Milch
Im Ostallgäu wird nur ein kleiner Anteil der produzierten Bio-Milch in den Molkereien verarbeitet. Ein Großteil der Ostallgäuer Bio-Milch wird in anderen Landkreisen verarbeitet. Auch in den Allgäuer Küchen werden kaum regionale Bio-Milchprodukte eingesetzt. Ziel ist es, die Allgäuer Bio-Milch in die Allgäuer Großküchen (z.B.: Betriebsrestaurants) und Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung zu bringen.Um dies zu erreichen, werden mit den für das Ostallgäu relevanten Molkereien, Gespräche geführt hinsichtlich passender Gebindegrößen für die Großküchen und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung.

Ganztierverwertung – von der Nase bis zum Schwanz
Früher war die Ganztierverwertung („from nose to tail“) gang und gäbe. Fleisch war ein Luxusprodukt und wurde seltener gegessen. Heute finden oft nur die Edelteile des Tiers den Weg auf den Teller. Beim Rind sind über 60 Prozent (des verkaufsfertigen Schlachtkörpers) weniger beliebten – aber nicht weniger schmackhafte -Teile. Die Öko-Modellregion arbeitet daran, dass nicht nur die Edelteile verwertet werden sondern das Ganze Tier wieder „in Wert“ gesetzt wird.





Kontakt

Lisa Mader
Öko-Modellregion Managerin 

Lisa Mader
Landratsamt Ostallgäu
Schwabenstraße 11
87616 Marktoberdorf

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