Viele Menschen achten beim Kauf von Fleisch auf die Herkunft und Haltung der Tiere und auf Tierwohlaspekte. Um direkt beim Erzeuger einkaufen und sich von der Haltung und Fütterung der Tiere selbst überzeugen zu können, bedarf es oft einer längeren Internetrecherche oder bereits vorhandener Kontakte zu regionalen Landwirten. An dieser Stelle setzt die Plattform Rosenheimer Weidefleisch an. Sie soll die Suche nach Weidefleisch aus dem Rosenheimer Land erleichtern und den Bestellvorgang über einen Onlineshop bequemer machen.
„Wenn man bei uns in den Bergen wandern geht, sieht man in den Sommermonaten das Jungvieh von Betrieben im Tal auf den Almen weiden. Mehr Tierwohl geht aus meiner Sicht nicht! Das Fleisch dieser Tiere den Verbrauchern leichter zugänglich zu machen, ist die Idee hinter der Plattform Rosenheimer Weidefleisch“, so Steffi Adeili, Managerin der Öko-Modellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein (ÖMR), „Unsere Region hat sehr hochwertiges Rindfleisch zu bieten, das Dank Weidehaltung mehr Omega-3-Fettsäuren im Fett enthält als beispielsweise Fleisch von überwiegend mit Maissilage gefütterten Rindern. Außerdem macht es in meinen Augen keinen Sinn, Rindfleisch aus Übersee zu kaufen, wenn wir es im Überfluss vor der Haustüre haben und die Rinder dabei noch unsere Kulturlandschaft so erhalten, wie wir sie schätzen und lieben.“
Seit September 2022 haben sich neun Bio-Betriebe auf der Homepage registriert und konnten auch schon Produkte verkaufen. „Das Schöne ist, dass neue Kunden über die Homepage hinzugekommen sind.“, freuen sich die Direktvermarkter.
„Die Bedienung des Onlineshops ist relativ einfach, daher brauchen die Anbieter nur wenig Unterstützung von der Öko-Modellregion.“, freut sich Steffi Adeili, die die Homepage auch betreut und den Direktvermarktern bei Problemen Hilfestellung gibt.
Seit die Homepage online ist, wird intern diskutiert, ob auf Rosenheimer Weidefleisch nur Bio-Fleisch vermarktet werden soll, oder auch konventionelle Weidebetriebe die Homepage nutzen dürfen. Vorbild im Hinblick auf die Entwicklung der Homepage war die Nachbar Öko-Modellregion Miesbacher Oberland, die schon seit einigen Jahren erfolgreich Direktvermarkter auf der Plattform „Miesbacher Weidefleisch“ bündelt und für den Verbraucher besser sichtbar macht. Auf dieser Homepage sind auch konventionelle Betriebe, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen, vertreten.
Bei der diesjährigen Sitzung des Beratungsnetzwerkes, an der auch alle Bürgermeister der ÖMR teilnahmen, wurde daher beschlossen, dass auch konventionelle Betriebe auf Rosenheimer Weidefleisch ihre Produkte anbieten dürfen. Kriterien sind unter anderem Weidehaltung sowie eine Grünland basierte Fütterung mit genetisch nicht veränderten Futtermitteln aus Europa. Außerdem muss eine stressarme Schlachtung im nahen Umkreis gewährleistet sein.
„Wichtig ist es, auf der Homepage transparent aufzuzeigen, wie die einzelnen Höfe bewirtschaftet werden, wie die Tiere dort gefüttert und gehalten werden. Damit können sich die Kunden gut informiert entscheiden, bei welchem Hof sie einkaufen möchten. Und dies lässt sich recht einfach umsetzen.“, sind sich Steffi Wimmer und Steffi Adeili, die Managerinnen der ÖMR, einig.
Mehr unter: www.rosenheimer-weidefleisch.de
Passend dazu findet am 4. April 2023 um 19:30 Uhr eine Onlineveranstaltung zur neuen Vermarktungsplattform für interessierte Direktvermarkter statt. Weitere Infos und Anmeldung gibt es hier.