Zum Inhalt springen

Klinikum Freyung

Auf Visite mit dem Küchenchef

Bio-Landwirtin Christina Windmaißer beliefert das Klinikum Freyung mit frischem Gemüse aus eigenem Anbau - Küchenchef Walter Hager nimmt es entgegen
Bio-Landwirtin Christina Windmaißer beliefert das Klinikum Freyung mit frischem Gemüse aus eigenem Anbau - Küchenchef Walter Hager nimmt es entgegen
© Daniel Delang
Viele Menschen haben nicht gerade die besten Erinnerungen, wenn sie an ihren Aufenthalt im Krankenhaus und vor allem die dortige Verpflegung denken. Gerade, wo Kranke sich aufhalten, sollte aber der gesunden, frischen Ernährung besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Genauso sieht das Herr Walter Hager, Küchenchef des Klinikums in Freyung. Und er hat in seiner Funktion auch ausreichend Möglichkeiten, das in die Tat umzusetzen. Dreimal täglich werden 230 Essen in einer kleinen Fertigungsstraße angerichtet, mittags kommen noch 70 Essen durch die Krankenhausgastronomie dazu. Die Auswahl umfasst immer ein vegetarisches Gericht, meist eine Mehlspeise und ein Fleischgericht aus der klassischen Küche. Salate gibt es täglich als Alternative.
Die Hauptarbeitszeit in der Küche ist von 5 bis 13 Uhr „Sobald alles fertig ist, ist Feierabend.“ Die Stimmung ist gut und man ahnt, dass gesunde Frischeküche nicht die einzige Qualität von Herrn Hager ist.

Seit einigen Jahren werden mehr und mehr Zutaten von Biobauern aus der Region gekauft: Gemüse und Perlgraupenreis vom Bognerhof, Fisch aus einer nachhaltigen Fischzucht aus Grainet, Wildfleisch vom Wildpark Mayer, Eppenschlag. Das Fleisch liefert der ortsansässige Metzger und auch die Eier sind regional. Stück für Stück werden die konventionellen Zutaten durch bioregionale oder regionale und nachhaltige Produkte ersetzt. Im Gespräch wird schnell klar: Ohne eine Küchenleitung, die so ein Konzept unterstützt, würde es nichts werden. Der Aufwand ist höher und an die Planung einer Krankenhausküche werden enorme Anforderungen gestellt. Flexibel zu reagieren ist hier eine Kunst. Trotzdem klappt das immer öfter. Beide Seiten – Lieferanten und Küche – lernen dazu und kooperieren immer besser.

Finanziert wird das Essen durch den Kreistag. Sowohl der Landrat als auch die Geschäftsführung des Klinikums sind von dem bioregionalen Einkauf überzeugt. Das machte es Walter Hager relativ einfach, auf das Bioangebot in der Region zu reagieren. Und er steht voll sowohl hinter seinen Lieferanten wie hinter seinen Mitarbeitern.
Seit 2018 nimmt das Küchenpersonal die Essenswünsche auf allen Zimmern täglich schriftlich Papierbogen auf und fragt auch die Zufriedenheit ab. Sie liegt bei über 90 Prozent. „Wir fragen immer, was wir noch besser machen können, ob die Portionen zu groß oder zu klein sind, was sich die Patienten sonst wünschen. Das beflügelt uns“, berichtet Walter Hager. Zwischen dem Küchenpersonal und den Patient/-innen besteht ein enger Kontakt. Das gibt den Mitarbeitern auch die Möglichkeit, über den Bezug bioregionaler Produkte und Zubereitungen direkt am Zimmer aufzuklären. Gegen einen Aufpreis können sich die Patienten sogar à la carte versorgen lassen, die dazugehörige Speisekarte liest sich wie in einem gehobenen Restaurant.

Nach dem Besuch steht fest: Bei so viel Engagement, Leidenschaft für seinen Beruf und stetem Willen zur Verbesserung in jedem Bereich klappt es auch mit einer bioregionalen Versorgung. Einen so kompetenten wie bodenständigen und engagierten Küchenchef wie Walter Hager würden wir jedem bayerischen Klinikum wünschen!
Vorheriger Mensch Nächster Mensch