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Klimaschutz und regionales Handeln

Projekt zur Bewusstseinsbildung in Röhrnbach

Claudia Stadler
Die drei Hauptfunktionen des Waldes - Ökonomie, Ökologie und Soziales - sowie die damit einhergehenden Interessenskonflikte konnte die Klasse am Dreizug aktiv erfahren
© Claudia Stadler
Die Klimakrise ist in aller Munde. Doch was haben die globalen Probleme unserer Weltgemeinschaft mit unserem Alltag zu tun? Diese Frage sollte bereits der heutigen Jugend gestellt und möglichst neutral beantwortet werden. So haben die Projektmanagerinnen Lena Schandra und Katharina Hobelsberger der Öko-Modellregion Ilzer Land, sowie Matthias Obermeier, Energiemananger der ILE Ilzer Land mit Kollegin Claudia Stadler vom Planungsbüro Nigl + Mader das langjährige Schulprojekt „Klimaschutz macht Schule“ erweitert.

Mitte Juli war es soweit. Die Handlungsfelder Biodiversität, Ressourcen- und Klimaschutz, sowie Öko-Modellregion testeten ihr Pilotprojekt an der Grund- und Mittelschule Röhrnbach. Schulleiter Manfred Gibis freute sich über die Auswahl als Pilotschule. Die Schülerinnen und Schüler durften sich über einen spannenden Tag freuen, diesen aktiv mitgestalten, sowie wertvolle Erfahrungen sammeln.

Unter dem Motto „Heute spielen wir Welt“ wurden die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse von Jana Funk, Projektleiterin „Bildung trifft Entwicklung“ begrüßt. Sie brachte das Weltverteilungsspiel von Eine-Welt-Netzwerk-Bayern e.V. mit, um die Jugendlichen für globale Themen zu sensibilisieren. So können sie sich einen eigenen Überblick über die versteckten Verbindungen schaffen, sowie konkrete Pläne zur nachhaltigen Handlung vor Ort schmieden. Jana Funk konfrontierte mit sämtlichen Faktoren, wie Rassismus, Diskriminierung, Menschenrecht und die globale Ungleichheit.

Beim außergewöhnlichen Unterricht interessierten sich die Schülerinnen und Schüler vor allem für die ungleiche Verteilung der Güter, Ressourcen und vor allem Reichtum unserer Erde.
Fragen wie „Was denken wir über den afrikanischen Kontinent?“ und „Wie fühlt sich Ungerechtigkeit an?“ wurden aufgeworfen und diskutiert. Bei der Frage „Wieviel Co2 wird in Europa emittiert und was hat unser Verhalten mit Klimagerechtigkeit zu tun?“ war auch ILE Energiemanager Matthias Obermeier gefragt. Anhand von einfachen Beispielen zeigte er den Schülerinnen und Schülern, wie vergleichsweise sauber unser schönes Ilzer Land ist.
Mit den sehr anschaulichen Unterrichtsmaterialien reflektierte Jana Funk das Weltverteilungsspiel und begleitete die 8. Klasse mit dem Motto „Erst, wenn wir die Welt erfahren können, wissen wir, wie wir mit ihr umgehen sollten“ zum nächsten Projekt.

Im zweiten Teil des Projekttages konnten die Pilotschüler nun die Welt hautnah erfahren. Die Umweltpädagoginnen und Nationalparkführerinnen Hanni Reischl und Antje Laux von WaldZeit begrüßten die Klasse zu einer Exkursion des heimischen Waldes. Bei der Freiluftveranstaltung konnten die Handlungsfeldführenden Bürgermeister Leo Maier für die Öko-Modellregion, sowie Gerhard Poschinger für Biodiversität, Ressourcen- und Klimaschutz das Projekt begleiten. Sie freuten sich sehr über die besonderen Gäste und bedankten sich für die umfangreichen und interessanten Unterrichtseinheiten.
Die Schülerinnen und Schüler durften zunächst ihre eigenen Erfahrungen und Ideen zum Waldökosystem einbringen und fanden schnell das gefragte Thema. Die Fotosynthese wurde bereits im Unterricht mit Konrektor und Klassleiter Thomas Blochberger behandelt.
Antje Laux und Hanni Reischl vom Verein WaldZeit konnten mit der geplanten Fotosynthese-Staffel die Jugendlichen zum Mitmachen begeistern. Mit eigenen Löffeln ausgestattet transportierten die beiden Gruppen symbolisch Wasser, Zucker und Luft(ballons) zwischen Wurzelwerk, Baumkrone und Blätter hin und her. In 10 Minuten musste so je Gruppe möglichst viel Wasser, Zucker und Luft(ballons) gesammelt werden. Strenge Spielregeln machten die Staffel interessanter.
Im Dreizug symbolisierten drei Seile die drei Hauptfunktonen des Waldes: Ökonomie, Ökologie und Soziales. In dem sportlichen Wettbewerb mussten die Schülerinnen und Schüler schnell feststellen, dass es nicht leicht ist, die eigenen Interessen gegen Widerstände durchzusetzen. Die Umweltpädagoginnen Laux und Reischl zeigten die starken Interessensgruppen auf und wie diese um die Nutzung und Behandlung des Waldes konkurrieren. Beim Versuch eine Baumscheibe auf dem Dreizug zu transportieren, stellten die drei Gruppen rasch fest, dass alle Funktionen des Waldes gleich wichtig sind.

Die Initiatoren freuten sich über den erfolgreichen Pilot-Projekttag „Klimaschutz macht Schule“ und bedanken sich sehr herzlich bei allen Referentinnen mit regionalen Präsenten aus dem Ilzer Land. Es ist geplant, sofern es das Infektionsgeschehen zu lässt, diese Themen auch an allen anderen Schulen des Ilzer Landes ab Herbst 2021 anzubieten. Bis dahin können die ILE-Schulen den Unterricht mit den Experimentierkoffern zum Thema erneuerbaren Energien interessant gestalten. Diese wurden Anfang des Jahres den ILE-Schulen von Energiemanager
Matthias Obermeier und Claudia Stadler, Nigl + Mader GmbH als Geschenk der ILE Ilzer Land und
den jeweiligen Kommunen überreicht.

Bericht und Fotos von Claudia Stadler, Nigl + Mader GmbH
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