In einer Gemeinschaftsaktion der beiden Öko-Modellregionen Ilzer Land und Passauer Oberland wurde eine Woche lang am Staatsgut Kringell eine Streuobstaktion durchgeführt. Im Zuge dieser Veranstaltung wurden auch Bauhofmitarbeiter der ILEn-Gemeinden im Umgang mit diesem Thema geschult. Begleitend gab es von der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege beim Landratsamt eine umfangreiche Obstsortenausstellung, die auch von den Gästen besucht wurde. Vizelandrat Hans Koller betonte dazu, man müsse Bewusstsein für heimisches Obst in unseren Gärten schaffen.
Zu einer Exkursion konnte der Leiter des Staatsgutes Kringell, Helmut Ramesberger neben den Vertreterinnen der beiden Öko-Modellregionen insbesondere die beiden Vizelandräte von Passau und Freyung Grafenau, Hans Koller und Franz Brunner, die Bürgermeister Christian Grünberger, Hutthurm, Christian Fürst, Tiefenbach, Josef Schuh, Witzmannsberg, Leonhard Meier, Röhrnbach, Wolfgang Kunz, Grafenau und Max König, Saldenburg, den Kreisvorsitzenden der Gartenbauvereine Josef Hirschenauer, sowie vom Landratsamt Passau Gundula Hammerl und Josef Anetzberger begrüßen. Ramesberger rief dazu auf, das Obst sinnvoll zu verwerten. Denn was auf Streuobstwiesen wachse, sei viele Jahre verkommen. Dabei sei es ein wertvolles einheimisches Lebensmittel. Der örtliche Bürgermeister Christian Grünberger dankte den beiden Öko-Modellregionen. Ihn freue, wenn man auf dieser Ebene zusammenarbeite. Er bedauerte, dass es in diesem Jahr weniger Obst gebe. Bürgermeister Christian Fürst lobte die beiden Projektmanagerinnen Barbara Messerer von der Modellregion Passauer Oberland und Lena Schandra vom Ilzer Land für ihr Engagement. Lange seien Baumpflege und Grünpflege stiefmütterlich behandelt worden, was sich jetzt ändere. Hans Koller warb auch dafür, den Rasen im Garten nicht als das Nonplusultra zu betrachten, es lohne sich, auch Obst und Gemüse im Garten "selbst zu erzeugen".
Der Streuobstbau solle wieder stärker als moderne kommunale Entwicklung gesehen werden. Äpfel aus Streuobstanbau sind hochwertige Lebensmittel, betonte Barbara Messerer. Die alten Bäume würden auch die Landschaft bereichern. Der Saft aus den Äpfeln solle sowohl den privaten Besitzern als auch einem guten Zweck dienen.
Im Rahmen der Streuobstaktion 2021 konnten die Gemeinden der beiden Öko-Modellregionen in einer Gemeinschaftsaktion ihre Äpfel zur Obstpresse ins Staatsgut Kringell bringen und zu Saft verarbeiten lassen. Die Äpfel durften dabei nur aus Beständen kommen, die weder mit chemischen Pflanzenschutzmitteln noch mit mineralischem Dünger behandelt wurden. Pro 25 Kilogramm erhielten die Anlieferer fünf Liter Apfelsaft. Der Rest des Saftes wird Kindergärten, Schulen und Altenheimen der teilnehmenden Kommunen zur Verfügung gestellt. Der Kindergarten Grafenau stattete der Obstpresse sogar einen Besuch ab und Max Sammer vom Staatsgut erklärte den Kindern, wie aus den Äpfeln Apfelsaft wird.