Als er seiner Frau von den Zweifeln erzählt und von den Gedanken, es mit dem Ökolandbau zu versuchen, ist er von ihrer Reaktion überrascht. Sie findet diese Idee sehr gut und will sich im Falle einer Umstellung selber in den Betrieb einbringen, versichert sie. Das macht Andreas ausreichend Mut, die Umstellung zu wagen. Sein Vorbild ist dabei die regenerative Landwirtschaft, wo man sehr genau auf Bodenleben und die Zusammensetzung der unterschiedlichen Nährstoffe und Mineralien achtet. Er hat bei Friedrich Wenz einen Kurs zur regenerativen Landwirtschaft besucht. „Hier stehe ich jetzt gefühlt ganz am Anfang und lerne noch meinen eigenen Weg zu finden. Ich lasse Grünschnitt in Heißrotte kompostieren und arbeite den Kompost in den Boden ein.“ Sein Humusgehalt ist für die Gegend durchschnittlich, meint er. „Es ist eine hauchdünne Schicht an fruchtbaren Boden, die wir hier haben und für nachkommende Generationen erhalten müssen, das heißt, ich möchte das.“
Aus demselben Grund achtet er auch auf das Brüten der Feldlerche und befährt dann die Äcker nicht. Was seine Fruchtfolge und die Kulturen angeht, ist er etwas vorsichtiger geworden. „Wir haben hier auch viele Starkregenereignisse gehabt die letzten Jahre. Dann schwemmt es bei Mais oder Soja die ganze gute Bodenmasse weg. So setze ich derzeit eher auf viel Kleegras als Zwischenfrucht, Getreide und Leguminosen.“
Am Hof leben jetzt auch Hühner, es gibt Kartoffeln, Eier und etwas Gemüse, das in ersten Versuchen nah beim Hof angepflanzt wurde. Es ist eine gute Ernte und es bildet sich auch schon ein Kundenstamm, um den sich Bettina kümmert.
Durch seine Tätigkeit beim Maschinenring als Lohndienstleister arbeitet Andreas nach wie vor auch mit Kollegen aus konventionellen Betrieben. „Wir haben für uns eine Entscheidung getroffen und ich kann die Entscheidung und Wirtschaftsweise meiner Kollegen verstehen, egal ob konventionell oder bio. Letztlich muss jeder seinen eigenen Weg finden und wir alle miteinander tolerant sein und als Landwirte zusammenhalten“, ist er überzeugt.
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