Die Gründe für die Bio-Umstellung waren für die Brauereiinhaber vielfältig, allen voran stand jedoch immer der ökologische Grundgedanke. Sie wollten wieder Bier brauen, so wie es ihre Vorfahren gemacht hatten: ohne gentechnisch veränderte Getreidesorten, ohne Filtration und ohne Hopfenextrakt. „Der Schlüssel waren die ökologischen Rohstoffe“, sagt Michael Krieger. Er hat früh versucht, Landwirte zur Umstellung auf den ökologischen Landbau zu bewegen, doch die Skepsis war groß und der Einstieg schwer. Es erforderte lange Analysen und viele Diskussionen, bis der Weg klar wurde. Einer der ersten Lieferanten war unter anderem Franz Aunkofer – mittlerweile sind es rund 30 Bio-Bauern, die das Getreide und den Hopfen liefern.
Dem Sohn Maximilian Krieger wurde der Ökologiegedanke bereits in die Wiege gelegt. „Früher gab es nicht überall einen Bioladen und wir sind auch nicht wegen jedem Liter Milch nach Kelheim gefahren. Aber der Respekt vor der Natur war bei uns einfach immer da, das haben meine Eltern mir mitgegeben.“ Zusammen mit seiner Frau Katrin übernahm er die Brauerei im Jahr 2015 und erweiterte mit der Dolden-Craftbierlinie das Sortiment um sechs Biere. „Als Brauerei mit über 260 Jahren Geschichte hat die Tradition natürlich einen hohen Stellenwert. Aber wir waren schon immer auch eine innovative Brauerei und sind neue Wege gegangen. Ich bin gerne Brauer und mag es, mit traditionellem Handwerk immer wieder neue Sorten kreieren zu können.“
Auch wenn der Kreativität durch das Reinheitsgebot Grenzen gesetzt werden, braut Maximilian mit Leidenschaft und interpretiert alte Bierstile gerne neu. „Vor allem Urgetreidesorten wie Dinkel, Emmer und Einkorn sind geschmacklich interessant und machen die Biere besonders.“ Sogar die Bio-Limonaden werden mithilfe von Dinkel gebraut. „Uns ist es wichtig, hochwertige Lebensmittel herzustellen. Eine herkömmliche Limo ist meist lediglich eine Mischung aus Wasser, Zucker, Aromen und Zusätzen. Wir brauen mit Dinkelmalz einen Sud, versetzen diesen mit Milchsäurebakterien und würzen mit Agave und Fruchtsäften. Dinkel ist ein besonders wertvolles Getreide und verleiht außerdem einen malzig-kernigen Geschmack“, erklärt Krieger.
Katrin Krieger ist ebenfalls mit dem
Ökologiegedanken aufgewachsen: „Bio spielte in meiner Familie seit frühster
Kindheit eine wichtige Rolle und später habe ich dann meine WG-Mitbewohner
angesteckt. Denn Bio muss nicht teuer sein. Sich eine Ökokiste zu teilen und
gemeinsam zu kochen ist oft günstiger als sich ein Fertiggericht in die
Mikrowelle zu schieben.“ Ihre Liebe zu biologischen Lebensmitteln und dem Kochen lebt Katrin nun beruflich im Biergarten aus. Klar, dass dieser biozertifiziert ist und unter den großen Kastanienbäumen bestes Bier und deftige bis vegetarische Schmankerl bietet.
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