Vergangene Woche überzeugten sich Kelheims Landrat und VöF-Vorsitzender Martin Neumeyer, Katharina Gassner von der Öko-Modellregion Kelheim, Konrad Pöppel (Umweltreferent der Stadt Mainburg), VöF-Geschäftsführer Klaus Amann und Veronika Stiglmaier, Projektmanagerin des Biotopverbundprojekts Mainburg, bei einem Besuch des Betriebs Metz von der erfolgreichen Verbindung von Landwirtschaft und Naturschutz.
Naturschutz durch nachhaltige Beweidung
Viele Maßnahmen im Naturschutz, wie die Pflege artenreicher Lebensräume, hängen eng mit landwirtschaftlichen Betrieben zusammen. Gerade tierhaltende Betriebe spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie verwerten das Grüngut aus Landschaftspflegeflächen und lassen ihre Tiere zunehmend wieder auf die Weide.
„Die Beweidung bringt enorme Vorteile für den Arten- und Biotopschutz“, erklärt Veronika Stiglmaier. „Rinder und Schafe schaffen durch ihren Tritt und Fraß vielfältige Strukturen, die Insekten, Amphibien und Vögeln wertvolle Lebensräume bieten. Zudem helfen sie bei der Bekämpfung invasiver Pflanzen wie Riesenbärenklau und japanischem Staudenknöterich.“
In der Region Mainburg nimmt die Zahl extensiv wirtschaftender Betriebe wieder zu – und viele orientieren sich dabei an den Richtlinien des ökologischen Landbaus. Auch der Brandlhof der Familie Metz hat diesen Schritt gemacht.
Bio-Umstellung als Chance für Betriebe
Der Betrieb Metz setzt bewusst auf eine weniger intensive Bewirtschaftung. Wiesen und Weiden werden ohne mineralische Düngung und Pflanzenschutzmittel gepflegt, die Tierhaltung erfolgt mit reduzierter Besatzdichte. „Dieser geringere Ertrag wird durch gezielte Förderprogramme, wie das Vertragsnaturschutzprogramm, ausgeglichen“, erklärt Landwirt Moritz Metz.
Ein weiterer wichtiger Schritt für die Zukunft ist die Bio-Zertifizierung. Sie bietet dem Betrieb nicht nur zusätzliche Fördermöglichkeiten im Rahmen der Öko-Modellregion Kelheim, sondern auch eine bessere Vermarktungschance für seine hochwertigen Produkte.
Weideschuss: Mehr Tiergerechtigkeit und beste Fleischqualität
Ein Alleinstellungsmerkmal des Brandlhofs ist der Weideschuss. Anstatt die Tiere zum Schlachthof zu transportieren, werden sie direkt auf der Weide erlegt. „Das erspart den Rindern den Transportstress und sorgt für eine optimale Fleischqualität“, betont Klaus Amann vom Landschaftspflegeverband VöF.
Landrat Martin Neumeyer hebt hervor: „Wir haben mit dem Landschaftspflegeverband VöF und der Öko-Modellregion Strukturen geschaffen, die eine naturverträgliche Landwirtschaft in unserem Landkreis fördern. Doch am Ende entscheiden die Verbraucherinnen und Verbraucher mit ihrem Einkauf, ob diese hochwertigen, regional erzeugten Produkte erfolgreich sind.“
Erlebnis Radtour: „Mainburg wilde Weiden“
Wer mehr über nachhaltige Beweidung und die Weideprojekte im Biotopverbundprojekt Mainburg erfahren möchte, hat dazu am 3. Mai Gelegenheit. Im Rahmen der geführten Radtour „Mainburg wilde Weiden“ werden die positiven Auswirkungen auf Natur und Landwirtschaft erlebbar gemacht.
Anmeldung und weitere Informationen unter www.voef.de/naturerlebnis.