Lebhaft geht es zu bei der Familie Kraus-Egbers-Mosmann. Wunderschönes fränkisches Gelbvieh liegt zufrieden wiederkäuend auf Stroh gebettet im Offenstall. Der Sohn ist auf dem Acker, alle anderen beim Gemüsewaschen am Hof. Es wuselt, konzentrierte und lachende Gesichter. Leben pur.
So eine Stimmung macht Lust aufs Land. Beim Mittagessen sitzen alle zusammen, besprechen den Tag. Lachen viel. „Das war nicht immer so und es ist nicht immer so.“ meint Dieter. „Das zusammenleben und arbeiten der Generationen am Hof beinhaltet für jeden von uns Herausforderungen.“ Damit es klappt, hat sich die Familie begleiten lassen. Die alte Generation lernt loszulassen – und vermeintliche Fehler der jungen mit stoischer Gelassenheit hinzunehmen. „Das war ein schwieriger Prozess und es gelingt noch immer nicht jedes Mal“, so das ehrliche und sympathische Bekenntnis. Die Jungen haben ein Recht auf eigene Fehler und einen eigenen Gestaltungspielraum. Das Bestehende braucht dennoch Würdigung. Geschrieben erscheint das logisch, nachvollziehbar und gut. Im oft stressigen Alltag einer Landwirtschaft mit Gemüseanbau ist es eine Herausforderung. Das leuchtet ein. Und dabei stimmt das viele Lachen am Hof zuversichtlich – da ist etwas gelungen, ohne bei den schwierigen Themen wegzuschauen. Eine bewundernswerte Leistung.
Das ist aber nicht die einzige Besonderheit des Hofes. Hier wird eine derartige Bandbreite an Lebensmitteln produziert, dass man ins Staunen gerät: Kartoffeln, Feldgemüse, Feingemüse, Salate, Kräuter, es gibt Fleisch, Getreide und Sonnenblumenkerne. Eine regionale Rinderrasse, alte und seltene Getreidesorten, eine bunte Gemüsevielfalt, auch aus 2 Gewächshäusern. Die Produkte des Hofes werden im Hofladen in Oberaltertheim und im Hofladen am Bürgerbräu in Würzburg verkauft. Außerdem werden einige Bioläden, Restaurants und Kindergärten beliefert. Auch das Getreide und die Sonnenblumenkerne bleiben in der Region. Sie werden über die Erzeugergemeinschaft OBEG Hohenlohe an Bäcker, unter anderen auch an die Traditions-Biobäckerei Köhler, in Würzburg, verkauft. Relativ neu ist die Initiative „Solidarische Landwirtschaft“. An eine Gruppe von Idealisten werden einmal pro Woche 20 Portionen vielfältige eigenerzeugte Produkte, an einen zentralen Ort, geliefert. Die Erzeuger gestalten die Zusammensetzung der Lieferung, die Verbraucher verwiegen und verteilen die Lebensmittel selbst. Wir freuen uns sehr über diese Initiative und könnten uns gut vorstellen, dass sie wächst.“
Region