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Biohof Erwin Vollath

Not macht erfinderisch – und beflügelt

Öko-Modellregionen
Öko-Modellregionen
© Daniel Delang
Schon 2000 hat der 40 Hektar große Vollerwerbsbetrieb von Erwin Vollath auf Ökolandbau umgestellt. Wie das kam? „Ich war damals ‚Spritzwart‘, also derjenige im Landkreis, der alle Pestizide auf den öffentlichen Flächen ausgebracht hat. Davon bin ich krank geworden, und nachdem der Arzt mir gesagt hat, dass ich damit aufhören muss, wenn ich noch länger leben will, hat mich das schon nachdenklich gemacht. Die Lösung mit den Biohennen hat uns dann die Möglichkeit auf Vollerwerb eröffnet.“ Erwin Vollath hat die Chance genutzt und es nicht bereut.
Die Eier werden zum Großteil über die Biohennen AG vermarktet, das ist Teil des Konzepts. Doch die Vollaths wollen auch selbst etwas zur Versorgung der Region beitragen und verkaufen ihre Eier auch ab Hof. Durch den Verfügungsrahmen ist es möglich geworden, dass ein Raum als kleiner Selbstbedienungsladen ausgebaut wird. Damit sollen zukünftig auch Produkte von Kollegen angeboten werden. „Unsere Gegend ist ein beliebtes Ausflugsziel und viele nehmen auf dem Weg nach Hause noch Eier mit. Sie schätzen unsere Qualität, die meisten sind Stammgäste.“ Außer den hofeigenen Eiern werden Mehle und Öle vom Biohof Schaller, Milchprodukte der Hofkäserei Lang, Gemüse der Bio-Gärtnerei Steinhilber, Produkte der Gailersreuther Mühle sowie der Kaffeerösterei Edelweiß angeboten.
Das Wohlergehen der Hühner liegt ihm – wie all seinen Mitstreitern bei den Biohennen – besonders am Herzen. Wie immer bei den Biohennen-Haltern ist für ausreichend Auslauf gesorgt und für Schutz durch Pappeln und Sträucher. „Die Verluste sind wirklich überschaubar, wobei nur wenige sich wirklich weit von der Herde oder dem Stall entfernen. Die meisten bleiben in der Nähe.“ Daneben tüftelt er aber auch schon mal besondere Lösungen für ihre artgerechte Haltung aus, zum Beispiel für den Freilauf: Aus strohigem und teilweise schon holzigem Mähgut formt er kleine Haufen, die zu kompostieren beginnen und für die Hennen ein willkommener Ersatz des Misthaufens sind – und das nützt nicht nur den Vögeln. Denn mit der Gemeinde kooperiert er auch heute wieder: Er kompostiert das Grüngut und vermischt es mit dem Pferdemist des Nachbarn und dem Hühnermist. Das ergibt dann einen nährstoffreichen Kompost zum effektiven Bodenaufbau. Davon profitieren alle Beteiligten, der Boden und die Umwelt – und bleiben gesund.
Nächster Mensch