Zum Inhalt springen

Georg Hager

Der Kargl-Bauer - Naturverbunden, vielfältig, zukunftsfähig

Kargl-Bauer Georg Hager, Rotthalmünster
Kargl-Bauer Georg Hager, Rotthalmünster
© Daniel Delang

Insgesamt bewirtschaftet Georg 70 Hektar Grünland und 20 Hektar Ackerland, heute im Vollerwerb. Mitte der 1990er-Jahre hatte er die die Milchwirtschaft zugunsten der Mutterkuhhaltung aufgegeben. Georg hat sich als zweites Standbein ein Lohnunternehmen aufgebaut.  Die Tierhaltung wollte die Familie weiterbetreiben, aber eben ohne die starre Bindung an die täglichen Melkzeiten. Georg sieht die Konsequenzen aus der Umstellung ganz realistisch: „Man hat weniger Arbeit, aber eben auch weniger Gewinn. Punkt.“
Georgs erste Mutterkühe waren Limousin-Rinder. Die Tiere waren ihm aber deutlich zu lebhaft, weshalb er später umgestiegen ist auf Charolais, eine weitere französische Fleischrasse.  Die muskulösen, robusten Tiere haben ein freundliches Wesen und sind fürsorglich zu ihren Kälbern. Die Fleischleistung und -qualität sind hervorragend. Inzwischen kommen die jährlich 15 Stierkälber im Alter von acht bis neun Monaten zu einem Mäster, mit dem Georg kooperiert. Von den weiblichen Nachkommen bleiben meist sieben bis acht für die eigene Nachzucht am Hof, während die übrigen Kuhkälber selbst ab Hof vermarktet werden. Geschlachtet wird beim Metzger Allmannsberger in Fürstenzell. Von dort kommen dann die gemischten Fleischpakete zurück zum Hof. Darüber hat sich die Familie einen guten Kundenstamm aufgebaut. Zusätzlich betreiben sie eine kleine Pferdepension mit Einstellpferden und pressen Heu- und Silage-Ballen im Lohn. Das Getreide wird an die Antersdorfer Mühle geliefert, ein Hauptfrucht-Gemenge mit Erbsen und Triticale an einen Schweinemäster aus der Gegend.

Georgs Frau Agnes war die treibende Kraft bei der Umstellung auf Bio. Die Familie war schon immer naturverbunden und interessierte sich auch für Homöopathie. Georgs Söhne Andreas und Matthias sind mittlerweile in den Betrieb eingestiegen. Was sich durch die Umstellung verändert hat? „Mei, ich bin halt viel mit dem Ampferstecher unterwegs, um dem Unkraut beizukommen“, sagt Georg schmunzelnd. „Und die Vermarktungsstrukturen für Bio sind nicht da, die muss man sich selbst aufbauen.“ Georg wünscht sich, dass er mehr Tiere direkt in der Region verkaufen und absetzen kann. Sein Betrieb hat das Potenzial dafür. Beide Söhne arbeiten mittlerweile tatkräftig mit, Matthias in der Landwirtschaft, Andreas bei den Lohndienstleistungen. So ist ein gesundes Familienunternehmen gewachsen.
Vorheriger Mensch Nächster Mensch