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ILE an Rott und Inn

Besichtigung der Ergbnisse einer Pflanzaktion in einer alten Streuobstwiese
Exkursion zu einer Maßnahme im Zuge des Projektes "Klima-Landwirtschaft"
© Dr. Ursula Diepolder

Eckdaten: Die Integrierte ländliche Entwicklung (ILE) an Rott & Inn ist seit Mai 2023 „Staatlich anerkannte Ökomodellregion“. Der interkommunale Verbund, bestehend aus 11 Kommunen, liegt südlich der Donau im Landkreis Passau, ist im Süden durch den Fluss INN begrenzt der die Grenze zu Oberösterreich bildet. Diese Kleinregion erstrecken sich über einer Fläche von 460 m² mit einer Einwohnerzahl von rund 60.000. Die 11 Kommunen sind die Stadt Pocking, die Thermalbäderorte Bad Füssing und Bad Griesbach, die Märke Ruhstorf a.d. Rott, Rotthalmünster und Kößlarn sowie die Gemeinden Kirchham, Malching, Neuburg am Inn, Neuhaus am Inn und Tettenweis.

Naturraum: Diese Ökomodellregion liegt im Naturraum „Tertiäres Hügelland“ zwischen den Flüssen Rott und Inn. Teile der Stadt Pocking und Kirchham liegen zudem im Naturraum „Pockinger Heide“; Neuburg a.Inn und Neuhaus a.Inn haben Anteile am Naturraum „Mischwälder des Neuburger Waldes“. Laut Flächenstatistik lag die landwirtschaftliche Nutzfläche bei ca. 60%. Aufgrund der fruchtbaren Böden dominieren Ackerflächen (durchschnittlich 87%); Dauergrünland hingegen ist fast nicht vertreten (0,4 %). Die restlichen 12.6% entfallen auf Straßen, Siedlungen, Gewerbe-, Schutzgebiete.

Landwirtschaft: Im Jahr 2022 waren in den 11 ILE-Kommunen insgesamt 857 Landwirtschaftsbetriebe registriert mit einer landwirtschaftlich genutzten (LWN) Fläche von 29.528 ha. Von den 857 Betrieben waren 388 (45%) Haupterwerbsbetriebe auf 81% der LWN und 469 (55%) Nebenerwerbsbetriebe auf 19 % der LWN. Die Rottaler Landwirte waren seit jeher als reiche Bauern bekannt, die v.a. Getreide und Körnermais für die Tierhaltung (insbesondere Schweine) anbauen. Wichtiges Anliegen der ILE ist es, bei dem absehbar weiteren Rückgang der Tierhaltung im Allgemeinen die Landwirte bei der Transformation zu unterstützen. Aufgrund der Dominanz der Schweinehaltung in der Region geht es um einen drastischen Rückgang der schweinehaltenden Betriebe mit einem damit verbundenen enormen Wertschöpfungsverlust für die gesamte Region. Anstelle der Erzeugung von Viehfutter sollen zukünftig die fruchtbaren Ackerböden dazu genutzt werden, vermehrt Getreide, Druschfrüchten und v.a. wirtschaftlich einträgliche Sonderkulturen für die Ernährung der Bevölkerung ebenso anzubauen und sich damit deutlich unabhängiger von Eiweißfutterimporten aus Übersee zu machen.

Öko-Betriebe: Von den 857 Betrieben sind derzeit 30 (also 3,5%) als Bio-Betriebe gemeldet mit einer Fläche von 1.184 ha (= 4,0% Anteil an der LWN).

Die Region ILE an Rott & Inn hat zum Ziel die bestehenden Bio-Betriebe zu sichern und flächenmäßige auszuweiten, indem vor Ort die Nachfrage und der Bedarf nach Bio-Lebensmitteln gesteigert wird. Um Anreize zu schaffen, werden die Arbeitsschwerpunktebei der Sicherung und Ausweitung der Absatzmärkte für Bio-Produkte liegen; dem Anbau von Alten Sorten und Sonderkulturen, dem Aufbau von damit verbundenen Wertschöpfungsketten, dem Netzwerken sowie dem Unterstützen von bislang konventionell wirtschaftenden Betrieben bei deren geplanter Umstellung Richtung Bio-Zertifizierung.

Aufgabe des Öko-Modellregion Projektmanagements ist, hier nachhaltig funktionierende Einzelprojekte anzustoßen und umzusetzen, wie z.B.

  • Bio-Obstsäfte aus Streuobst
  • Bio-Streuobstwiesen-Aktionen
  • Bio-Wertschöpfungskettenaufbau parallel zum Anbau Alter Sorten
  • Vermarktung Trockenheitsrelevanter Bio-Sonderkulturen
  • Organisation von Feldtagen, Seminaren und Vorträgen
  • Regionaler Absatz für Fleisch

 

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