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Waldmichelbacher Hof

Vielfalt in Geschwisterhand - Familie Herold und Schultes

Leitung vom Waldmichelbacherhof - Stefanie Herold und Claus Schultes
Geschwister Power - Stefanie Herold und Claus Schultes
© Daniel Delang

Die Strukturen am Hof sind über lange Zeit gewachsen. Der Senior, Georg Schultes hat all das ins Leben gerufen. Er hat vor vielen Jahren ein Gasthaus am Hof eröffnet. Mit der Idee, für jedes seiner fünf Kinder ein Auskommen im Familienbetrieb zu schaffen. Es kam wie immer alles anders und nur zwei von fünf Kindern sind auch im Erwachsenenalter geblieben. Tochter Stefanie führt den Gasthof und Sohn Claus die Landwirtschaft. Georg kümmert sich mit Herz und Seele um die Pferde, zu denen auch eine Haflingerzucht zählt.

Auch der landwirtschaftliche Betrieb von Claus ist breit aufgestellt. Als einer der Nachbarbetriebe auf Bio umstellte, war Claus‘ Frau dabei und von der Idee des Ökolandbau begeistert. Der Funke sprang über und Claus begann 2015 selbst mit der ökologischen Landwirtschaft. Damit ist nun das gesamte malerische Tal rund um den Waldmichelbacher Hof ökologisch umgestellt. Der größte Teil der 130 Hektar Betriebsfläche ist Grünland, ein knappes Viertel Ackerland. Claus baut unter anderem Mais, Hafer, Roggen und Gerste an, vor allem als Futter für die Rinder. Herzstück des Betriebes ist jedoch die Mutterkuhherde der genetisch hornlosen Rasse Simmentaler Fleckvieh. Die insgesamt rund 200 Tiere leben im Sommer auf der Weide und werden im Winter mit Heu und Silage gefüttert. Seit über 40 Jahren wird auf dem Betrieb auch Fleckvieh gezüchtet und Zuchttiere verkauft. Außerdem betreibt Claus eine Biogasanlage mit der eigenen Gülle, wodurch Strom und Warmwasser für den Betrieb entsteht. Ökologie und Kreislaufdenken ist für Claus ein wichtiges Anliegen. So bietet er jedes Jahr auch Blühpatenschaften für insektenfreundliche Blühwiesen an. „Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung des Betriebs“, betont Claus. „Die Umstellung auf Ökolandbau hat uns keinerlei Nachteile gebracht, im Gegenteil.“ Ein großer Teil des Fleisches seiner Tiere geht direkt an die Schwester und wird im Hofladen und dem Wirtshaus verarbeitet und verzehrt.

Das Gasthaus läuft so gut, dass dort in der Woche zwei Schweine und ein halbes Rind für die Küche gebraucht werden. Ein angestellter Metzger verarbeitet dieses Fleisch in der eigenen Wurstküche zu feinen Leckereien. Fast alles, was man im Hofladen essen und kaufen kann, wird selbst veredelt. Von Wurst- und Fleischwaren über Marmeladen, Kuchen und köstlichem Roggenbrot bis hin zu Eis, Likören und selbst gebranntem Schnaps. Diese handwerkliche, hofeigene Produktion liegt der ganzen Familie am Herzen. Und das spürt und schmeckt man auf dem Waldmichelbacher Hof, der auch für die kommende Generation eine vielfältige und lohnende Perspektive bietet.

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