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Gemüse für die Gemeinschaftsverpflegung 

Dominik Heitzer lebt seinen Traum

Dominika Heitzer bei seinen Salaten
Dominika Heitzer bei seinen Salaten
© Daniel Delang
Dabei lässt er sich bei der Entwicklung des Betriebes Zeit. Möglich ist das, weil der Betrieb im Nebenerwerb läuft. „Mein Geld verdiene ich als Mechatroniker für Kältetechnik. Am Hof helfen auch noch die Eltern. Ich habe also Zeit, ihn mit Ruhe nach meinen Vorstellungen zu entwickeln und zu testen, was gut funktioniert.“
Es ist ein vielfältiger Hof, den sich Dominik auf diese Weise bereits jetzt erschaffen hat: etwa Platz für 180 Hühner in einem mobilen Hühnerstall mitten in der blühenden Wiese. Die Hühner gackern und kommen allen Besuchern neugierig entgegen. Sie werden mit Salaten vom Acker nebenan gefüttert. „Alles, was nicht perfekt für den Laden ist, bekommen die Hühner.“ Die wissen es zu schätzen, fröhlich gackern sie und warten schon auf den Salat. Von Scheu keine Spur.
Die Eier werden neben anderen Produkten des Hofes im Hofladen direkt vermarktet. Ebenso das Gemüse, darunter Gurken, Auberginen und Tomaten aus dem Gewächshaus und neben Salaten alle möglichen Freilandkulturen inklusive Wassermelonen. Dazu kommen noch Getreide und vor allem auch Kartoffeln als Ackerkulturen. Für die Direktvermarktung, aber zukünftig auch für den Weiterverkauf in die Gemeinschaftsverpflegung.

Gerade die Gemeinschaftsverpflegung ist eine anspruchsvolle Angelegenheit: Alles muss halbwegs preiswert sein und es muss schnell gehen. Das bedeutet meist, dass ein Salat bereits gewaschen und zerkleinert angeliefert wird, küchenfertig sozusagen. Die Kartoffel muss vorgeschält und manchmal auch vorgekocht sein. Letztlich ist es der Aufbau einer neuen Wertschöpfungskette, der einen Erzeuger, einen Verarbeiter und eben dann die Kantine erfordert. Um Eintritt in diesen Markt zu finden, muss Dominik investieren: „Der Salat darf keine Insekten oder Schnecken haben, er muss schon absolut sauber angeliefert werden. Dafür investieren wir jetzt in eine entsprechende Aufbereitungsanlage. Gleichzeitig baue ich mein Kartoffellager aus, habe mir auch einen alten DDR-Ernter besorgt, damit ich die Kartoffeln meiner Kollegen selbst ernten und fachgerecht lagern kann. So kann ich die Gemeinschaftsverpflegung mit geschälten Kartoffeln, Salaten und später auch anderen Gemüsen beliefern.“ Zusammen mit dem Hofladen und den Campingstellplätzen ist das eine weitere Möglichkeit, Bio aus der Region bekannt zu machen. Und das ist sein ausgemachtes Ziel: „Ich möchte das Vertrauen der Verbraucher in die Landwirtschaft wiederherstellen.“ Seinen Teil trägt Dominik auf jeden Fall dazu bei.
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