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Milchhof Lerf

Naturbelassene Milchprodukte

Familie Lerf
Familie Lerf
© Daniel Delang
Als Erich und Rita Lerf bemerkten, dass sich Verbraucher sehr für Vorzugsmilch interessieren, beginnen sie sich mit dem Thema intensiv auseinanderzusetzen. Milchbetriebe, die Vorzugsmilch (also rohe, naturbelassene Milch) abgeben dürfen, unterliegen strengsten Hygienebedingungen und werden schärfer kontrolliert als die übrigen Höfe. Denn eigentlich darf Rohmilch nur ab Hof direkt an Kunden verkauft werden mit dem Hinweis, dass sie vor dem Verzehr abzukochen sei. Bei Vorzugsmilch ist dem nicht so. Sie darf in den Lebensmitteleinzelhandel geliefert werden und ist für den Rohverzehr geeignet (ausgenommen Risikogruppen). Kleinste Abweichungen von den zulässigen Richtwerten machen den Vertrieb der Vorzugsmilch unmöglich. Die Vorzugsmilch hat eine gesetzlich vorgegebene Haltbarkeit von 96 Stunden und ein Verbrauchsdatum.

Trotz der Schwierigkeiten gelingt es Erich und Rita Lerf, die Feneberg-Märkte als Abnehmer zu gewinnen, die die Vorzugsmilch unter ihrer Bio-Eigenmarke "Von hier" vertreiben. Mit Erfolg.

Zusätzlich zur Vorzugsmilch wird Joghurt produziert. Naturjoghurt in verschiedenen Fettstufen und acht Sorten Fruchtjoghurt. Bei der Auswahl der Früchte wird auf Regionalität geachtet. Die übrige Milch wird an die Andechser Molkerei abgegeben.

Mit dem Einstieg beider Söhne kommt ein neuer, moderner Stall und die eigene Produktlinie „Die feine Allgäuerin“. Auf ihrem Hof halten sie Allgäuer Braunvieh, eben die feine Allgäuerin – die Rasse gehört in die Region, ihre Milch hat natürlicherweise einen höheren Fettgehalt und schmeckt daher besonders vollmundig. Eine artgemäße Haltung ist den Lerfs besonders wichtig. Gesunde und zufriedene Tiere sind das Kapital ihres Biobetriebs. Das Zuhause ihrer Allgäuerinnen ist ein großflächiger, heller und sauberer Außenklimastall mit angrenzendem Laufhof. In den Sommermonaten grasen die Kühe täglich auf den direkt an den Stall angrenzenden Weiden. Im Winter wird ausschließlich hofeigenes Heu und Getreideschrot gefüttert. Das schmeckt und tut den Tieren besonders gut. Daher trägt die Bio-Milch nun auch die Bezeichnung „Heumilch“.

Als nächstes steht an, sich an die ammengebundene Kälberaufzucht zu wagen. Dabei dürfen die Kälbchen nach der Geburt bei der Mutter oder Amme aufwachsen. Der Erfolg der Nische "Vorzugsmilch" hat ihnen gezeigt: Es lohnt sich, bei der eigenen Betriebsentwicklung auf die Verbraucher zu hören und auch mutige Entscheidungen zu treffen.

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