Hinreißend ist dieser weite Blick über das Oberpfälzer Land, den man von der Anhöhe des Hofs von Hubert und Evi Heigl genießen kann. Und man kann sagen, dass dies auch für den Besitzer des Hofs charakteristisch ist: Weitblick. Denn Hubert Heigl richtet sein Augenmerk auf eine zukunftsfähige Landwirtschaft, die durch das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ wieder verstärkt in den Fokus von Politik und Verbrauchern gerückt ist. Als Vorsitzender der Landesvereinigung des Ökologischen Landbaus in Bayern (LVÖ) saß er mit am runden Tisch und verfügt damit natürlich auch über Informationen aus erster Hand.
Das Volksbegehren war für ihn eine glückliche Fügung, denn "die Politik tut zwar alles für die Autoindustrie, aber sie wird uns kaum vor dem Import zwar billiger, aber unter ökologisch und sozial fragwürdigen Bedingungen erzeugter Lebensmittel schützen", findet er. Umso wichtiger ist es für ihn, auf ein anderes Verständnis von Wachstum zu setzen. "Es ist klar, am Weltmarkt können wir rein ökonomisch nicht mithalten, aber es gibt auch ein Wachstum in Richtung Zukunftstauglichkeit und Qualität, eines, das sich mit den Ansprüchen auf gutes Grundwasser, Biodiversität und höchster Produktqualität verträgt", gibt er zu bedenken.
Höchstes Qualitätsbewusstsein zeichnet auch seine Arbeit aus. Über die hohen Anforderungen des ökologischen Landbaus hinaus, sind alle Ackerflächen in das Vertragsnaturschutzprogramm eingebunden und liefern zusätzliche Biodiversitätsleistungen. Die erzeugten Ackerfrüchte dienen etwa je zur Hälfte der menschlichen Ernährung und der Fütterung seiner Schweizer Edelschweine. Einer Rasse, die nicht nur widerstandsfähig und resistent gegen bestimmte Kolibakterien ist, weswegen auf Antibiotika weitgehend verzichtet werden kann, sondern auch optimal zum Ökolandbau passt. Die Tiere sind sehr gutmütig und ihre Fleischqualität entspricht höchsten Ansprüchen. Dank des eingelagerten intramuskulären Fetts, bleibt das Fleisch beim Braten saftig und ungemein geschmackvoll. Für ihre vorbildliche Schweinehaltung, erhielten Evi und Hubert Heigl 2017 den Bayerischen Tierschutzpreis.
Das der Ökolandbau in jeder Hinsicht nachhaltig ist, zeigt auch die Tatsache, dass Stefan Heigl nach Abschluss seiner Ausbildung zum Landwirtschaftsmeister mit 22 Jahren zum ersten Juli in den Betrieb eingestiegen ist. Stefan Heigl: „Es macht einfach Spaß, mit seiner Arbeit gutes für Umwelt, Klima und Tiere tun zu können, und gleichzeitig seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen“. Der Ausbau des Ökolandbaus in Bayern und die Unterstützung umstellunginteressierter Berufskollegen und Berufskolleginnen liegt ihnen am Herzen. Daher teilen sie ihr Wissen und ihre Erfahrung neben ca 100 weiteren langjährig ökologisch wirtschaftenden bayerischen Betrieben im Rahmen des BioRegio Betriebsnetzes mit Umstellungsinteressierten, sowie SchülerInnen der Landwirtschafts- und Hauswirtschaftsschulen. Weitere Informationen zum BioRegio Betriebsnetz und den Kontakt finden Sie hier.
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