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Wichtelhof

Bio-Gastronomie in Wildenbergen ist geschlossen

Sabine Schwab-Hirschmann und Bernd Hirschmann
Sabine Schwab-Hirschmann und Bernd Hirschmann
© Daniel Delang
Nachfolgender Text ist 2020 entstanden, mittlerweile ist die Bio-Gastronomie am Wichtelhof leider geschlossen! 

Ein Betrieb bei dem alle Hand in Hand arbeiten. Da ist Bernd Hirschmann zu nennen, der sich um die Tiere kümmert und soeben seine Schreinerei in einem Nebengebäude aufgebaut hat. Hier fertigt er individuelle Vollholzmöbel. Seine Begeisterung für den Werkstoff Holz und seine Arbeit merkt man ihm sofort an und in der Gaststube kann man bereits einige seiner Werke entdecken. Einen wichtigen Part übernimmt auch Wilhelm Schwab, der ehemalige Betriebsleiter. Als gelernter Metzger schlachtet er regelmäßig ein Schwein oder Rind im Schlachthof Fürth und zerlegt es anschließend am Hof. Damit geht es über in den Aufgabenbereich von Sabine Schwab-Hirschmann, das Herzstück vom Wichtelhof: die Küche. Nach dem Motto „Du bist, was du isst“ bereitet sie dort leckere, naturbelassene Speisen für ihre Gäste zu. Eine Spezialität des Hauses sind die vegetarischen Flammkuchen. Einmal im Monat wird zur Schlachtschüssel geladen und sonntags gibt es traditionsgemäß einen Schweine- oder Rinderbraten.

Die Gastronomie wurde 2003 gebaut und 2013 Bioland zertifiziert, damit hat der Wichtelhof ein Alleinstellungsmerkmal im Landkreis Roth: einzige bio-zertifizierte Gastronomie und das sogar mit einem Bio-Anteil von 100%. Die Landwirtschaft folgte 2015 mit der Umstellung auf Ökolandbau.

Besonders wichtig ist Sabine der Respekt den Tieren gegenüber: „die Menschen sollen wissen, woher das Fleisch stammt, das sie vor sich auf dem Teller haben.“ Im Biergarten des Wichtelhofs genügt dafür oft ein Rund-um-Blick: Mutterkühe grasen genüsslich auf den grünen Weiden und Schwäbisch Hällische Schweine spielen im Stroh. Auf einem knappen Hektar Fläche wird eigens Gemüse (Kartoffeln, Rote Bete, Zwiebeln, Zucchini) für die Gastronomie angebaut. Viele Zutaten stammen direkt vom Hof. Was sie nicht selbst haben wird von Bio-Partnern aus der Region zugekauft.

Klingt alles schon sehr perfekt? Ja, und daher kommt auch Sabines Traum von einem Gemeinschaftshof: „Wir leben hier an einem wunderschönen ruhigen Ort mitten in der Natur und haben mehr als genug Platz. Weitere Menschen am Hof, die hier leben und auch mitarbeiten, das wäre toll.“ Bis es soweit ist hat die Familie immerhin die kleinen, fleißigen Naturwesen zur Unterstützung, die dem Hof bereits ihren Namen gegeben haben.

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