Der Tourismus im Landkreis Miesbach mit seinen zahlreichen Tages- und Übernachtungsgästen spielt besonders in den südlichen Gemeinden eine große Rolle. Nachdem die letzten Jahre Corona die Betriebe stark forderte, gibt’s aktuell wieder viele Herausforderungen: steigende Energiepreise, Personalmangel, Rezession, Verkehr und vieles mehr.
Dass hier regionale Biolebensmittel ein Lösungsweg sein können, zeigte Kathleen Ellmeier kürzlich im Waizinger Keller in Miesbach auf:
- Regionale Verarbeitungsstrukturen machen die Region unabhängiger und stärken die Resilienz.
- Transportwege können so verringert werden.
- Die Verarbeitung hochwertiger, handwerklich hergestellter Lebensmittel wird zunehmend für jüngere Arbeitnehmer interessant, da für deren Berufswahl das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle spielt.
- Durch Wertschöpfung und Wertschätzung können landwirtschaftliche Familienbetriebe motiviert werden, die Kulturlandschaft weiterhin zu pflegen.
- „Unsere Gäste erwarten Qualität. Resonanztouismus ist auch ein großer Trend im Tourismus“ so Harald Gmeiner. All das kann mit der Erzeugung und Verarbeitung regionaler Biolebensmittel umgesetzt und vermittelt werden.
Bio-regio bei Veranstaltungen
Den Einsatz bio-regionaler Produkte regte Ellmeier auch auf Veranstaltungen und Festen an. Von den Touristikern kam die Idee, Standgebühren zu verringen, wenn dafür Bio-regionales zum Einsatz kommt. Bio-Raclettbrot und Rindsbratwürste wären einfach umsetzbare Ideen.
Bio-Wertschöpfungskettenmanagerin am Start
Durch die neue Stelle in der REO (Regionalentwicklung Oberland KU) möchte sich Kathleen Ellmeier in enger Zusammenarbe mit der Öko-Modellregion für all das stark machen. Eine breite Allianz soll wachsen, die nicht nur Unternehmen und Erzeuger entlang der Wertschöpfungskette Bio-Lebensmittel beinhaltet. Ziel ist es, die Wertschöpfung vor Ort zu ermöglichen und so den landwirtschaftlichen Familienbetrieben eine zukunftsfähige und nachhaltige Wirtschaftsweise zu ermöglichen.
Bio-Käse mit 100 % Biomilch aus dem Landkreis
Eine Auswahl zum Probieren gabs dann für den Fachbeirat. Viele Infos zu den Produkten und deren Erzeugung gabs obendrauf. Ganz aktuell wurde auf die Umstellung der Produktion vom Weichkäse in der Naturkäserei Tegernseer Land e.G. auf bio hingewiesen. Den ersten Biokäse gab jetzt gleich zum Probieren.
Schon länger gibts die Bio-Käseschmankerl der Obermooser Biohofkäserei und die von UNSER LAND. Ergänzt mit Biobrot von UNSER LAND, regionalen Streuobst-Äpfeln und selbstgemachten Kürbis-Apfel-Chutney probierten sich die Touristiker gerne durch das vielfältige Angebot.
Am Beispiel vom Chutney wurde die Chance klar, die im Einsatz einfacher, durchaus preisgünstiger Zutaten steckt. Mit Mut und Kreativität gibts sicher viele weitere Möglichkeiten, für regionale Biolebensmittel zu begeistern und dabei im Kostenrahmen zu bleiben.