Mehr Regionalität bei Veranstaltungen
„Gemeinsam Nachhaltig am Tegernsee“ lautet das Motto, unter dem schon im Sommer bei den Seefesten erfolgreich Müll getrennt, kostenlose Busse eingesetzt und mehr Fahrradparkplätze angeboten wurden. Die Veranstalter wünschten sich aber noch mehr regionale Produkte, ein größeres vegetarisches Angebot und mehr Bioprodukte an den Ständen. Obwohl einige Standbetreiber schon seit langem regionale Lebensmittel verwenden, war dies oft für die Besucher nicht zu erkennen. Auch in der Adventszeit sollen die Themen Nachhaltigkeit und der Einsatz regionaler Lebensmittel nicht zu kurz kommen. Für Michael Götz, Nachhaltigkeitsbeauftragter der TTT, ist dieses Angebot unverzichtbar: „Wer von Nachhaltigkeit spricht, kommt an regionalen Produkten nicht vorbei.“
Dafür stark machen möchte sich auch Kathleen Ellmeier von der Regionalentwicklung Oberland (REO). „Ich sehe riesiges Potential bei den vielen schönen Veranstaltungen rund um den See. Der Einsatz hochwertiger regionaler Bioprodukte wäre hier echte, gelebte Nachhaltigkeit“, so Ellmeier.
Kleiner Start als gutes Beispiel
Mit gutem Beispiel voran geht die Naturkäserei Tegernseer Land eG, die mit der Familie Sixt aus Grund bei Gmund und Gastronom Peter Blümer den Anfang machte. Eine junge Biokuh wurde geschlachtet. Rindsbratwürste und eine herzhafte Suppe gibt’s nun erstmals bei den Veranstaltungen am Wochenende. „Etwas aufwändiger waren die Vorbereitungen schon, aber der Geschmack der Suppe und auch die gschmackige Rindsbratwurst haben mich dann endgültig überzeugt“, schwärmt Blümer.
Die Tegernseer Rindsbratwurst gibt es am Wochenende in Bad Wiessee, die winterliche Suppe mit Gemüse und Rindfleisch am Markt in Rottach Egern. Um auf die Aktionen aufmerksam zu machen, werden diese auf den Tafeln der TTT für die Besucher gut erkennbar sein.
Sophie Obermüller, Vorsitzende der Naturkäserei Tegernseer Land eG, begrüßt Aktionen wie diese. „Zur Milch gehört eben auch das Fleisch. Die traditionelle Weidehaltung garantiert Tierwohl und ist auch noch gut für die Artenvielfalt. Ich bin dankbar für solche Vermarktungsmöglichkeiten für unsere Landwirte“ so Obermüller. Darüber hinaus gibt’s auch Raclette-Brot mit Käse der Naturkäserei am Schlossadvent in Tegernsee.
Viele weitere Angebote im Tal
Der Einsatz regionaler Lebensmittel auf größeren Veranstaltungen ist einer von vielen Ansatzpunkten regionaler Wertschöpfung. Die Möglichkeit Fleisch direkt beim Landwirt Fleisch zu kaufen, haben Verbraucher schon lange. Viele Landwirte bieten in Hofläden, SB-Automaten oder auch an bestimmen Verkaufstagen, Fleisch und Wurst an. „Gerade jetzt zur Weihnachtszeit gibt es ein großes Angebot bei den Betrieben. Unter www.miesbacher-weidefleisch.de findet man Informationen, Angebote sowie die nächsten Verkaufstage.“ empfiehlt Ellmeier.
Eine enge Zusammenarbeit gibt es auch mit der Initiative Oberland Bioweiderind e.V.. Der Verein möchte passende Angebote an Bioweiderindfleisch für Großabnehmer schaffen. Anfang nächsten Jahres wird es die ersten Produkte geben.
Mit den Aktion an den Adventsmärkten hat Ellmeier Paradebeispiele initiiert. Für die Landwirte erhofft sie sich neben mehr Wertschöpfung auch mehr Wertschätzung. „Ich bin überzeugt, dass die Besucher sowohl von der Tegernseer Bratwurst, als auch vom Rindfleischeintopf begeistert sein werden. Ich würde mich über viele Nachahmer freuen“, so Ellmeier.