Ernährungsstudie zeigt: Schwaben, Oberbayern und Niederbayern können sich mit regionalen Bio-Lebensmitteln selbst versorgen
Die fast 8 Million Menschen im Süden Bayerns könnten sich voll-ständig mit regionalen, ökologischen Lebensmitteln ernähren. Das ist das Ergebnis der Studie „München isst regional – wie eine Metropolregion unabhängig vom Weltmarkt wird“, die das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. im Auftrag des Grünen Bundestagsabgeordneten Karl Bär erstellt hat.
Das ZALF ist der Frage nachgegangen, ob sich die Stadt München und ihr weiteres Umland theoretisch rein regional ernähren könnte, wenn man die Bevölkerung und das landwirtschaftliche Potential der Bezirke Oberbayern, Niederbayern und Schwaben betrachtet.
Karl Bär erklärt dazu: „Es lohnt sich, unsere Ernährung zu regiona-lisieren und unsere Landwirtschaft in der Region zu stärken. Frisch geerntete, kurz transportierte Bio-Lebensmittel aus lokaler Land-wirtschaft sichern Arbeitsplätze, die Versorgung in Krisenzeiten und gute Beziehungen von Stadt und Land. Die Studie ist mehr als eine theoretische Berechnung; sie ist eine Einladung, etwas zu ver-ändern. Ich will, dass diese Vision Schritt für Schritt Wirklichkeit wird.“
Die Studie berücksichtigt naturräumliche Rahmenbedingungen und untersucht verschiedene Szenarien. Stellschrauben sind die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft, die Vermeidung von Lebensmittelabfällen, die Wiedervernässung der Moore in der Region und der Einfluss des Ernährungsverhaltens. So begünstigt zum Beispiel ein reduzierter Konsum tierischer Produkte einen noch stärkeren Selbstversorgungsgrad. Eine vollständig regionale Versorgung ist in allen betrachteten Szenarien möglich: Auch bei recht verschwenderischem Konsumverhalten, der Wiedervernässung aller Moore, der Beibehaltung des Hopfenanbaus für den Weltmarkt und einer zu 100% ökologischen Landwirtschaft könnte das südliche Bayern mehr produzieren, als die Menschen hier essen.
Auch die Öko-Modellregion Miesbacher Oberland (ÖMR) unterstützt den Ausbau der Bio-Landwirtschaft und der regionalen Bio-Wertschöpfungsketten. ÖMR-Managerin Stephanie Stiller: "Wegen geringerer Erträge ist der Flächenbedarf bei Bio-Landwirtschaft zwar höher, dafür braucht es aber keine Ausgleichsmaßnahmen für Natur- und Umweltschutz. Auch unterstützen wir den Ansatz für weniger Fleischkonsum, dafür hochwertiger und von Weidetieren im Grünland die kein Nahrungsmittelkonkurrent des Menschen sind."
Die ganze Studie finden Sie unter hier
München isst regional
Wie eine Metropolregion unabhängig vom Weltmarkt wird
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