Musi- und Gartlerfest in Wall
Wall hat
oft etwas Besonders zu bieten – diesem Ruf wurde das kleine Dorf in der
Gemeinde Warngau am Wochenende wieder gerecht. Beim Musik- und Gartenfest gab
es neben musikalischen Highlights auch besondere kulinarische Schmankerl aus
der Region: Fleisch vom Weideochsen in raffinierten Variationen, Bargetränke
mit Waller Streuobstsaft, Bio-Heumilch zum Kaffee und Bauernhofeis.
Nachhaltige Verpflegung
Das
Organisationsteam der beiden Vereine legte von Anfang an Wert auf hochwertige
regionale Lebensmittel, wenn möglich sogar in Bioqualität. „Mit Festwirt Josef
Böckl fanden wir den passenden Partner und konnten dies auch umsetzen. Drei
Tage lang gab es für die Festbesucher Bestes vom Weideochs direkt aus der
Nachbarschaft“, so Albert Stürzer, Landwirt und Mitorganisator.
Weideochs aus der Nachbarschaft
Regionaler
geht es kaum – der Ochse, der am Demeterhof der Familie Stürzer auf die Welt
kam, wurde bei Familie Weingand in Bio-Weidemast großgezogen und konnte von
Metzgermeister Killer stressfrei vor Ort geschlachtet werden. Die Verarbeitung
vom Ochsenfleisch übernahm anschließend Festwirt Josef Böckl aus Steingau bei
Dietramszell. „Vorbildlich!“, lobte Klaus Thurnhuber, örtlicher Bürgermeister.
„Was unsere Premiumregion zu bieten hat, sollte auch bei Festen auf den Teller
kommen. So gibt’s neben mehr Wertschöpfung auch gleich mehr Wertschätzung.“
Ob Ochsenfetzenburger, Ochsenbratwurst oder saftiger Ochsenbraten, viele Besucher freuten sich über das regionale Angebot. Besonders das „Saure Ochsenfleisch“ wurde zum kulinarischen Renner am Samstagabend. Brathendl mit unbekannter Herkunft suchte man vergeblich.
Öko-Modellregion Miesbacher Oberland und Regionalentwicklung Oberland sind begeistert
Auch Kathleen
Ellmeier Projektmanagerin für Regionale Wertschöpfung bei der
Regionalentwicklung Oberland (REO) kam gerne vorbei und war begeistert: „Endlich
einmal eine Veranstaltung mit echtem Angebot aus der Region. Und noch dazu
alles auf der Speisekarte gut gekennzeichnet.“ Der Einsatz regionaler Bio-Lebensmittel auf Veranstaltungen ist einer von vielen Ansatzpunkten regionaler
Wertschöpfung. Das Potential ist groß.
Jedoch sind Biolebensmittel bei größeren Festen bisher eher selten angeboten. Zu kompliziert,
zu teuer, zu aufwändig – so oft die Argumente der Veranstalter. Auch wäre eine Biozertifizierung von Veranstaltungen wünschenswert, um die hochwertigen Lebensmittel auch auf der Karte aufzeichnen zu können.
Gerne geben die Verantwortlichen ihre Erfahrungen weiter, um die
Feste in der Region zukünftig ein bisschen nachhaltiger zu machen. Außerdem
steht Ellmeier für Fragen rund um regionale Schmankerl und Biolebensmittel zur
Verfügung und unterstützt die Verantwortlichen.