Letztgenannte vertreten die Interessen des deutschen Dachverbands BÖLW sowie die Europäische Vereinigung IFOAM Organics Europe. Beim Treffen ging es darum, wie bayerische Bio-Bauern und Bio-Bäuerinnen die Weidepflicht umsetzen. Um möglichst viele Betriebe auf dem Weg zur Weide mitnehmen zu können, braucht es vor allem eine längere Übergangszeit.
Kaniber unterstützte, im Weidepapier eine längere Übergangszeit einzuräumen. Sie sagte zu, sich bei der Europäischen Kommission dafür weiterhin stark zu machen. Auch im Hinblick auf das bayerische KULAP wurden nochmals Spielräume geprüft, sodass nun Betriebe mit einer laufenden Kulap-Öko-Verpflichtung bis Ende September 2025 Zeit haben, sich für oder gegen den Öko-Landbau zu entscheiden.
Barbara Scheitz und Heinrich Gropper, die größten Biomilchverarbeiter Deutschlands, werben für Zuversicht für die Bio-Bauern und -Bäuerinnen. Mit einer längeren Übergangsfrist und Pragmatismus in der Umsetzung könnten viele Betriebe in der Bio-Produktion bleiben. Sie betonten die hohe Nachfrage für Bio-Milch und Bio-Molkereiprodukte.
Durch die abrupte Umsetzung der Weidepflicht müssten Lieferbetriebe aus der Bio-Erzeugung aussteigen, die teilweise seit Jahrzehnten Bio-Bauern und -Bäuerinnen sind. Dies würde zu einer großen Kluft zwischen Angebot und Nachfrage führen. Zudem würde es den Strukturwandel in der Landwirtschaft beschleunigen.
Im Gespräch ging es auch um den von Kaniber unternommenen Vorstoß bei EU-Agrarkommissar Christoph Hansen. Ziel dabei ist es, eine Härtefall-Regelung in der EU-Öko-Verordnung vorzunehmen. So soll in die Verordnung möglichst eine Passage hineinkommen, anhand derer die Behörden in Härtefällen Ausnahmen von der Weidepflicht für einzelne Tiergruppen erteilen können. Dies soll dann möglich sein, falls ein Weidezugang aufgrund der Struktur oder behördlicher Einschränkungen nicht möglich ist oder veterinärmedizinische Gründe gegen einen Weidegang sprechen.
Hier geht es zur Pressemitteilung des LVÖ v. 11.4.25.