Nach der ersten Begrüßung durch Julia von Oelhafen, Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege Landratsamt Miesbach übernahmen Jens Zangenfeind, Stellvertretender Landrat, Astrid Güldner, 2. Bürgermeisterin der Stadt Miesbach, und Peter Jungbeck, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, die Grußworte.
Anschließend wurde das Apfel-Birne-Berge Projekt und Sorteninformationen durch die Projektmanagerin Eva Bichler-Öttl und den Pomologen Georg Loferer vorgestellt. Die Rolle des Landschaftspflegeverbands Miesbach e.V. im Projekt stellte Ulrich Berkmann vor und Sepp Killy vom Kreisverband für Gartenkultur und Landespflege Miesbach e.V. demonstrierte anschaulich die Veredelung zur aktiven Sortenerhaltung.
Zukunft hinterlassen
Mehr als 250 unbekannte oder vergessene Apfel- und Birnensorten wurden in den vergangenen Jahren in den sechs oberbayerischen Voralpenlandkreisen zwischen Weilheim und Berchtesgaden gefunden. Darunter winzige Dörrbirnen, süße Schnapsbirnen, herbe Mostäpfel und aromatische Tafeläpfel. Viele von ihnen haben nicht einmal mehr einen Namen und es gibt nur mehr einzelne, teils uralte Bäume. Im Rahmen eines fünfjährigen Biodiversitäts-Projektes (Laufzeit bis 2024) werden diese unbekannten oder vergessenen Regionalsorten nachgezogen, auf Herz und Nieren getestet und in Sortenerhaltungsgärten zugänglich gemacht.
Vielerlei statt Einheitsbrei
Moderne Sorten werden in der Regel für den Frischverzehr gezüchtet. Die alten Sorten hatten jedoch oft ganz spezielle Verwendungszwecke: die einen ins Kletznbrot, die anderen ins Kompott, wieder andere für die Herstellung von Most - zudem in jeder Region ein bisschen anders. Doch was können wir heute aus Früchten machen, die als Tafelobst nicht taugen? Sportriegel, Cidre, Kletznpralinen? Wir sind gespannt, was den Kreativen in den Brennereien, Restaurantküchen und Backstuben zu unseren vergessenen Sorten einfallen wird, denn künftig sollen einzigartige Streuobstprodukte unsere regionalen Speisekarten und Ladenregale bereichern! Süß oder säuerlich, weich oder knackend, saftig oder mürbe, fein oder würzig - ab Herbst 2023 können Sie sich in unseren Gärten durch die bunte Streuobstvielfalt schmecken!
Vielfaltsstifter und Ressourcenbewahrer!
Unsere „vergessenen" Sorten sollen in den Streuobstwiesen im Alpenvorland eine neue Zukunft finden. So werden Streuobstwiesenbesitzer selbst zu Vielfaltsstiftern und Ressourcenbewahrern! Denn mit den Streuobstwiesen erhalten sie einen der artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas und mit den alten Sorten einen breiten Genpool für die künftige Züchtung von widerstandsfähigen und ertragreichen Sorten.
www.apfel-birne-berge.de - Werden Sie Vielfaltstifter!
Geldgeber und Projektträger:
Bayerischer Naturschutzfonds
Bezirk Oberbayern
Bezirksverband Oberbayern für Gartenkultur und Landespflege e. V.
Landkreise Weilheim-Schongau, Tölz-Wolfratshausen, Miesbach, Rosenheim, Traunstein, Biosphärenregion Berchtesgadener Land
Verantwortlich:
Landratsamt Rosenheim, vertreten durch Eva Bichler-Öttl, Wittelsbacherstr. 53, 83022 Rosenheim, Tel. 08031 392-3313, eva.bichler-oettl@lra-rosenheim.de
Ein Projekt zur Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie