Im Landkreis Mühldorf ist sie in den Wäldern eher selten zu finden. Ihr Laub ist hart und an den Blatträndern schützt sie sich mit spitzen Stacheln. Ilex aquifolium, so heißt sie „auf schlau“, zeigt unterschiedliche Blattformen, die vermutlich als Fraßschutz vor Wildverbiss dienen. Nur im unteren Bereich der Sträucher sind die Blätter gewellt und sehr stachelig. Im oberen Bereich, wo die Reichweite für Rehe & Co aufhört, findet man immer weniger Stacheln an den Blättern, bis sie schließlich völlig flach und stachellos sind.
Die Walddistel, so wird sie auch in Bayern genannt, kann ganz schön alt werden, bis zu 300 Jahre. Der Baum kann in günstigen Lagen bis zu zwölf Meter hoch werden und der Stamm einen Brusthöhendurchmesser von bis zu sechzig Zentimetern – beachtlich für einen eher kleinwüchsigen Baum. Das Holz der Stechpalme ist gelblich-grün, hart und feinfaserig und wird vor allem für Drechslerarbeiten und Furniere verwendet.
Die Stechpalme kommt verstreut in ganz Deutschland vor. In Bayern gibt es vor allem im Süden kleinere Vorkommen, besonders in einem schmalen Streifen am Alpennordrand. Im Flachland kommt sie im Halbschatten in Buchen-Tannen- oder in lichten Laubwäldern vor und in den Alpen bis über tausend Meter auf freien Almflächen. Große Trockenheit und Hitze verträgt sie nicht.
Die Stechpalme ist in Bayern so selten, dass sie in der „Roten Liste Bayerns“ als „gefährdet“ eingestuft ist und zu den „besonders geschützten Arten" zählt.
Wussten Sie, dass es einen Baumkönig gibt? Hier erfahren Sie mehr über den ersten deutschen Baumkönig
www.baum-des-jahres.de/stechpalme/baumkoenig/ und die Stechpalme www.lwf.bayern.de/stechpalme.