Auf Initiative der Öko-Modellregion Mühldorfer Land wurde das entsprechende Saatgut in Zusammenarbeit mit dem Wildsaatgutproduzenten Hans Georg aus Obertaufkirchen und mit finanzieller Unterstützung der Gerhard und Ellen Zeidler-Stiftung entwickelt. Die Erstellung des Maßnahmenkonzepts und die Finanzierung des Saatguts erfolgte über die Biodiversitätsberatung des Landratsamtes Mühldorf a. Inn.
Bewirtschaftet wird der Acker von der Familie Reißaus aus Reiserer in der Gemeinde Oberneukirchen. Bei der Bewirtschaftung setzen sie auf die Förderung der seltenen Ackerwildkräuter abgestimmte Maßnahmen mit um. Hierunter fällt neben dem Verzicht auf Pflanzenschutzmitteln auch eine geringere Saatdichte des Getreides, um der Ackerwildkrautflora optimale Bedingungen zu schaffen. Da es sich um schwachwüchsige Arten handelt, sind diese keine Konkurrenz für die Hauptfrucht. Eine einmalige Ansaat der Saatgutmischung ist bei angepasster Wirtschaftsweise ausreichend, da sich die Arten im Bestand selbst erhalten.
Bei einer gemeinsamen Begehung mit der Eigentümerfamilie Hager zeigte sich der Erfolg der durchgeführten Maßnahme auf beeindruckende Weise. "Der blühende Acker bietet einen wichtigen Lebensraum für Insekten- und Vogelarten der Agrarlandschaft“, stellte der Biodiversitätsberater des Landratsamtes Mühldorf a. Inn, Matthias Nirschl, beim Ortstermin fest. "Insgesamt konnten sechs gefährdete Arten der Rote-Liste Bayern, wie z. B. der Acker-Hahnenfuß, der Gefurchte Feldsalat oder der Acker-Rittersporn nachgewiesen werden - ein großer Erfolg für den Artenschutz auf freiwilliger und kooperativer Basis."
Im Rahmen des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms ist die Anlage und extensive Bewirtschaftung derartiger Ackerflächen förderfähig. Bei Fragen zum Ackerwildkrautprojekt oder zur Förderungen über das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm stehen Rosa Kugler (rosa.kugler@tagwerk.net) bzw. Matthias Nirschl (matthias.nirschl@lra-mue.de) zur Verfügung.