Alle diese Namensgebungen gehen dabei auf das Aussehen der Pflanze zurück - Otterzunge auf die Blattform, Schlangenwurz wegen der rötlich schlangenförmig gewundenen Rhizom-Wurzel und Lauchelchen durch die lauchähnlichen Blüten. Im oberbayerischen Raum ist die Pflanze dank der Form des Blütenstands meist als „Zahnbürsterl“ bekannt. Früher war das Zahnbürsterl weit verbreitet, die Blätter wurden als Rohkost oder Gemüse und die gerbstoffhaltige Wurzel auch in der Volksheilkunde häufig verwendet. Mit der Entwässerung von Feuchtwiesen und Moorlandschaften verlor der Feuchtezeiger nach und nach seinen Lebensraum und seine Bedeutung. So auch im Isental – einst bildete das Zahnbürsterl hier mit seinen Blüten ab Mai ein hell-rosanes Blütenmeer flächig auf den Wiesen des Isentals. Heute findet man ihn nur mehr auf wenigen Wiesen oder vereinzelt an Feuchtstellen. Dabei ist seine Zahnbürsterl-Blüte ab Mai eine besonders wichtige Futterquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. Seine Blütenpracht ist somit für uns in der Landschaft des Isentals aber auch für die Insekten zu einem raren Schatz geworden. Die Wildland-Stiftung Bayern bemüht sich mit dem Projekt Natur.Vielfalt.Isental diesen Schatz im Isental zu bewahren. So wurden z.B. im vergangenen Jahr Nasswiesen über Landschaftspflegemittel gemäht, offene Feuchtstandorte wiederhergestellt und auch Setzlinge vom „Zahnbürsterl“ auf geeignete Standorte gepflanzt. Mit einer langfristigen Fortführung der Pflege wird sich zeigen, ob die Maßnahmen für den selten gewordenen Schatz Erfolg haben.
Text: Monika Grassl, Wildland-Stiftung Bayern e.V.
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