In den dichten, aufrechten Blütenständen sind dabei bis zu
50 Einzelblüten zu zählen. Diese sind bis Juli zu sehen. Je nach Unterart hat jede
einzelne Blüte wiederrum eine feine violett-weiße Färbung oder Musterung – eine
wahre Natur-Pracht. Früher zierte das Breitblättrige Knabenkraut flächig,
locker verstreut die artenreichen Streuwiesen des Isentals. Heut ist es rar
geworden und nur mehr an wenigen einzelnen Stellen zu finden. Dabei machen der
Pflanze die Entwässerung und Trockenlegung von Feuchtstandorten, die Zunahme
der Schnitthäufigkeit und der vermehrte Nährstoffeintrag besonders zu schaffen.
In den letzten Jahrzehnten kam es somit zu einem erheblichen Rückgang des
Breitblättrigen Knabenkrauts – und das nicht nur im Isental. Nach dem
Bayerischen Naturschutzgesetzt ist die Orchideenart mittlerweile besonders
geschützt und gefährdet. Da Deutschland bis zu 33 % des weltweiten Bestands
dieser gefährdeten Wiesenblume beheimatet, hat es die nationale
Verantwortlichkeit für diese Art. In der Nationalen Strategie zur Biologischen
Vielfalt (NBS) hat sich Deutschland das Ziel gesetzt, die Lebensräume des
Breitblättrigen Knabenkrautes wiederherzustellen und zu sichern. Auch das
Isental bietet dabei Potential für die Wiederherstellung und Sicherung von entsprechenden
Feuchtwiesen-Standorten. Beim Schutz dieser Art ist neben der Intensivierung
der Landwirtschaft und dem Verbrachen von Feuchtstandorten auch der Boden eine
besondere Herausforderung. Denn das Knabenkraut ist an die Anwesenheit eines
spezifischen Boden-Pilzes - einer speziellen Mykorrhiza - gebunden. Ist dieser
am Standort nicht vorzufinden, ist eine Re-Etablierung des Knabenkrautes nicht
möglich. Doch dieser besonders rare und prächtige Schatz ist es wert, sich in
Zukunft dieser Herausforderung zu stellen.
Text: Monika Grassl, Wildland-Stiftung Bayern e.V.
https://www.wildland-bayern.de/