Die Zerteilung der Blütenblätter ist
dabei ein Trick der Natur. Denn durch die etwa 3,5 cm lange Kronröhre ist der
Nektar tief in der Blüte verborgen und für viele Insekten nicht erreichbar und daher
als Futterpflanze eher uninteressant. Die auffällige Blüte verhilft der
Prachtnelke, dass mehr Insekten angelockt werden und somit die Blüten eher
bestäubt werden. Um an den Nektar zu gelangen, ist dennoch ein langer Rüssel notwendig.
Somit besuchen vor allem angepasste Wildbienen und Hummeln sowie Schmetterlinge
und tagaktive Schwärmer die Blüten. Neben dem markanten Erscheinungsbild ist
auch der leichte Vanille-Duft der Blüten charakteristisch für die Prachtnelke. Dieser
ist jedoch nur nachts wahrnehmbar. Mit der Samenreife ab August bilden sich
lange, schmale Samenkapseln aus, die oben eine sternförmige Öffnung besitzen.
Die Kapseln erinnern dabei an Nägel, weshalb die Prachtnelke vieler Orts auch
als Wiesennägelein bekannt ist. Auch im Isental ist dieser Namen mancherorts
geläufig. Doch war die Prachtnelke früher eine häufige Pflanze auf Streuwiesen,
so ist sie heute v.a. durch Trockenlegung und Nutzungsintensivierung ein rarer
Schatz im Isental geworden. Nach Roter Liste ist die Prachtnelke mittlerweile gefährdet
und nach der Bundes-Artenschutzverordung besonders geschützt. Um diesen
prächtigen Schatz zu unterstützen, wurden in den vergangen Jahren über das
Natur.Vielfalt.Isental Projekt Feuchtwiesen wiederhergestellt und gesichert
sowie auch gezielt Saatgut ausgebracht.
Text: Monika Grassl, Wildland-Stiftung Bayern e.V.
https://www.wildland-bayern.de/