Für den erfolgreichen Aufbau regionaler Bio-Wertschöpfungsketten braucht es aber qualifiziertes Personal, das mit allen Akteur*innen arbeitet, auf Augenhöhe vernetzt, Prozesse begleitet und Menschen zusammenbringt. Auf diese umfangreichen Aufgaben bereitet aktuell kaum ein Studiengang oder eine Aus-/Weiterbildung vor. Viel Learning by Doing. Aber diese Lücke soll nun mit einem bundesweiten, berufsbegleitenden Qualifizierungs- und Coachingprogramm für regionales Bio-Wertschöpfungskettenmanagement geschlossen werden. Seit Oktober 2024 können sich diese Manager*innen weiterbilden lassen: das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL bietet das Qualifizierungsprogramm als einen ersten Pilotkurs an.
Vier Bewerberinnen aus den bayerischen Öko-Modellregionen dürfen Teil der 20-köpfigen „Klasse“ sein: Fichtelgebirge, Mühldorfer Land, Hochries-Kampenwand-Wendelstein und Günztal. Sie beschäftigen sich nun ein Jahr lang damit, wie man Bio-Wertschöpfungsketten aufbaut, Strukturen im ländlichen Raum stärkt und Wirtschaftskreisläufe regionalisiert. Neben Präsenzseminaren in Frankfurt, finden wöchentliche Lerneinheiten in der Gruppe und mit dem Team des FiBL statt. Das Ziel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Regionalisierung der Stoffkreisläufe, kurze Transportwege, Erhalt der Kulturlandschaft, bioregionale Wertschöpfung.
Nicole Nefzger, die federführend für den Bundesverband der Regionalbewegung e.V. an der Entwicklung des Coaching-Programms beteiligt war, ergänzt: "Mit dem berufsbegleitenden Weiterbildungsprogramm möchten wir die Akteure, die Wertschöpfungsketten initiieren, koordinieren und begleiten, gezielt für ihre vielfältigen und mitunter herausfordernden Aufgaben im Wertschöpfungskettenmanagement qualifizieren. Konzipiert haben wir das Qualifizierungs- und Coachingprogramm auf Basis einer Bedarfsanalyse, für die wir bereits im Wertschöpfungskettenmanagement tätige Akteure befragt haben."
Finanziert wird das Forschungsprogramm vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL), die Projektleitung haben der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL inne.