Robert Söll verwertet das Grüngut, das in den Sammelstellen in Aschau und Kraiburg anfällt. 2024 waren es etwa 850 Tonnen an Garten- und Heckenschnitt, die sie kompostiert haben. Sie nehmen dabei nur unproblematisches Material an, insbesondere all das, was in Hausgärten so anfällt. Straßenbegleitgrün und Biotonne kommen dagegen nicht in Frage. Bei der Kompostierung haben sie hohe Anforderungen zu erfüllen. Der Kompost muss hygienisiert, das heißt über einen bestimmten Zeitraum erhitzt werden. Viermal im Jahr werden Proben gezogen und auf alle möglichen Parameter wie Schwermetalle, Steine und keimfähige Unkrautsamen geprüft. Erst dann darf das Material als Kompost den Betrieb wieder verlassen.
Das Herzstück der Anlage ist die Wurmkompostierungsanlage, die in der großen Halle aufgebaut wurde. Hier wird der hygienisierte Kompost zu hochwertigem Wurmkompost veredelt. Eine so große Wurmkompostierung dürfte in Deutschland einmalig sein. Experte hierfür ist Hans Söhl, Metallbauer aus Obertaufkirchen, der diese Anlage gebaut hat und detailliert erklären konnte, was diese Komposte so besonders macht. Ganz ähnlich wie in der Natur geht das organische Material durch den Verdauungstrakt der Kompostwürmer, die daraus dann wertvollsten mit vielen Mikroben belebten Wurmkompost entstehen lassen. Die Einsatzmöglichkeiten des Wurmkomposts sind vielfältig: Die Ausbringung des Materials, die Erzeugung von Extrakten und sogar die Beize von Saatgut.
Im Aschauer Kompostwerk wird der Wurmkompost in 5 und 10 Liter Beutel abgefüllt und über verschiedene Vertriebswege in der Region vermarktet. Hierzu haben sie die Marke Kraftana entwickelt. Natürlich können Landwirte und Privatpersonen den Wurmkompost ebenso wie den hygienisierten Kompost auch lose in größeren Mengen kaufen.